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„Was ist das Problem?“ Potenziale der Problem- und Konfliktgeschichte mit Dr. Helmut Hühn

30.09.2025 | 13:30 - 19:30
© Michelangelo Meucci. Image courtesy of Dorotheum Museum

© Michelangelo Meucci. Image courtesy of Dorotheum Museum

Programm

13:30 Uhr: Begrüßung und Einführungsbeitrag von Dr. Helmut Hühn und Diskussion
15:00 Uhr: Kaffeepause
15:30 Uhr: Arbeitsphase I: Carsten Flaig: Probleme der Selbstliebe
16:30 Uhr: Kaffeepause
17:00 Uhr: Arbeitsphase II: Lisa Memmeler: Eine 'goldene Kette' des Selbst?
18:00 Uhr: Abschlussdiskussion
18:30 Uhr: Gemeinsamer Abendsnack im Foyer



Ziel dieses Workshops ist es zu erproben, auf welche Weise Probleme der Gegenstand geistesgeschichtlicher Forschung werden. Was bedeutet es, die Geschichte eines Problems zu erforschen? Wie artikulieren sich Probleme in Texten? Wie lassen sich anhand von Problemstrukturen konkrete intertextuelle Verhältnisse erfassen? Die zugrundeliegende Überlegung lautet, dass Probleme oft auch da verhandelt werden, wo dies nicht im Modus expliziter oder gar agonaler Auseinandersetzung geschieht. Probleme werden auch greifbar in den Umgangsweisen, die sie hervorrufen, in latenten Spannungen und im ,Ton‘ der Texte. Dies gilt nicht nur für philosophische Traktate, sondern für eine breite Palette literarischer und künstlerischer Formen.

Der Umgang mit Problemen wird durch Begriffe, aber auch Metaphern, Bildern und weiteren Formen ausgetragen. Die Problemgeschichte ist als Vorläuferin großer geistes- und kulturwissenschaftlicher Projekte des 20. Jahrhunderts entstanden (Historisches Wörterbuch der Philosophie, Geschichtliche Grundbegriffe, Metaphorologie, Diskursanalyse). Doch sie hat sich, so die Intention dieses Workshops, in diesen keineswegs erschöpft. Vielmehr ist die Frage, welche Rolle Probleme im Umgang mit historischem Material ebenso fundamental wie ungeklärt. Es scheint ebenso unplausibel wie unergiebig, dass historisch-literarisch orientierte Forschung die Probleme der eigenen Zeit einfach auf ihre Gegenstände projiziert, doch zugleich ist auch das nicht einfach vermeidbar. Was würde es bedeuten, den Problemen und Konfliktlinien nachzugehen? Wie können Probleme am Text erfasst und konfliktuelle Strukturen sichtbar gemacht werden, ohne in einer unzureichenden Verallgemeinerung zu ‚universalen Schauplätzen‘ stilisiert zu werden?

In diesem Workshop wollen wir anhand konkreter ‚Problem-Fälle‘ diskutieren, was die Spezifik problem- und konfliktgeschichtlicher Ansätze sein könnte. Anstoß waren sind die problem- und konfliktgeschichtlichen Überlegungen von Dr. Helmut Hühn, der mit einem eigenen Vortrag für diesen Workshop gewonnen werden soll. Mit Blick auf die 'Problem-Fälle', die in Form von kurzen Impulsen und anhand von exemplarischem Material eingeführt werden, soll darauf die Frage nach dem Status des „Problems“ beleuchtet und diskutiert werden.



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