Bericht
Psychische Erkrankungen, wie Depressionen, sind seit jeher Teil literarischer Auseinandersetzungen und bilden Motiv- und Narrativrepertoires. Innerhalb dieser wird auch das Verhältnis von psychischer Gesundheit und Krankheit ausgehandelt. Gesund- und Krankschreibungen sind dabei immer auch mit hierarchischen Machtstrukturen aufgrund von gender, class und race ebenso wie u.a. Alter, Sexualität und Nationalität verbunden. Dieses Verhältnis von Mental Health und Mental Illness in Literatur und Medizin möchte die Medical Humanities-Tagung aus intersektionaler Perspektive in den Blick nehmen.
Die Vorträge nähern sich dem Erzählen von Mental Health aus einer interdisziplinären Perspektive an und beleuchten zum einen fiktionale Darstellungen von psychischen Erkrankungen, zum anderen autobiografische illness narratives sowie psychiatrische und psychoanalytische Auseinandersetzungen.
Diskutant*innen und Zuhörer*innen sind herzlich willkommen.
Programm
Donnerstag, 29.02.2024
10:00 Begrüßung & Einführung
Panel I
10:15-11:00 Yvonne Wübben (Bochum/Berlin) Das Arzt-Patienten-Gespräch in der Literatur um
1900: Psychoanalyse, Literatur und Klinikalltag
11:00-11:45 Alina Boy (Köln) Flucht in die Anstalt. Psychiatrie und Mental Health in Simone Scharberts „Rosa in Grau“ und Antonia Baums „Siegfried“
11:45-12:15 Kaffeepause
12:15-13:00 Karen Nolte (Heidelberg) Hysterie im Kontext der neuen Frauenbewegung
13:00-14:00 Mittagspause
Panel II
14:00-14:45 Marcella Fassio (Berlin) Schwangerschaft, Mutterschaft und Erschöpfung in Helene Böhlaus „Halbtier!“ und Gabriele Reuters „Das Tränenhaus“
14:45-15:30 Sophie Witt (Hamburg) (Im)mobile Körper: Krankheit und Klasse bei Daniela Dröscher und Annie Ernaux
15:30-16:00 Kaffeepause
Panel III
16:00-16:45 Arno Görgen (Bern) Stigma und Empowerment. Imaginationen Psychischer Störungen im Digitalen Spiel
16:45-17:30 Ella Margaretha Karnatz (Oldenburg) Psychisch erkrankte Kinder- und Jugendliche als Hauptfiguren literarischer Texte. Historische Entwicklungen und aktuelle Tendenzen im Feld der Kinder- und Jugendliteratur
19:00 Uhr Abendessen
Freitag, 01.03.2024
Panel IV
09:30-10:15 Marc Keller (St. Gallen) Trauer, Depression oder Liebestod? Literarische und filmische Darstellungen von Verlust und Suizidalität im Alter
10:15-11:00 Katharina Fürholzer (Rostock) Der (Frei-)Tod des Autors. Seelische Auswirkungen des Sprachverlusts
11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-12:00 Abschlussdiskussion
Zeit & Ort
29.02.2024 - 01.03.2024
FU Berlin, Friedrich Schlegel Graduiertenschule, Habelschwerdter Allee 45, Raum JK 33/121
Weitere Informationen
Organisation: Dr. Marcella Fassio
Um Anmeldung per Mail wird gebeten bis zum 22. Februar 2024 an Marcella Fassio.