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Symposion zum Forschungsband des SNF-Editionsprojekts „Alexander von Humboldt. Sämtliche Schriften. Aufsätze, Artikel, Essays (Berner Ausgabe)“

Jutta Müller-Tamm im Gespräch mit Stefan Willer (Mitte) und Oliver Lubrich (rechts)

Jutta Müller-Tamm im Gespräch mit Stefan Willer (Mitte) und Oliver Lubrich (rechts)

Teilnehmerrunde

Teilnehmerrunde

Zeit: 13.–14.04.2018
Ort: FU Berlin, JK 33/121

Am 13. und 14. April 2018 fand an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien (FSGS) das zweite Symposion zum Forschungsband der Berner Alexander-von-Humboldt-Ausgabe statt. Nach dem ersten Treffen im Februar 2018 an der Universität Bern wurden bei diesem zweiten Symposion in Berlin elf weitere der insgesamt 21 sog. ‚Transversalkommentare‘ zur Edition diskutiert. Das Themenspektrum umfasst Bereiche von der Feldforschung und dem Kolonialismus bis zur Kartographie, von der Beschäftigung mit Tieren und der Kunst über Humboldts politisches Engagement bis zu seinen Übersetzungen und Selbstversuchen. Neben Jutta Müller-Tamm, der Direktorin der FSGS und Oliver Lubrich, dem Leiter des Berner Humboldt-Editionsprojekts, beteiligten sich Amrei Buchholz, Matthias Glaubrecht, Eberhard Knobloch, Joachim Rees, Jobst Welge und Stefan Willer. Moderiert wurde das Arbeitstreffen von Johannes Görbert, Redakteur des Forschungsbandes und Alumnus der FSGS.

Alexander von Humboldt (1769–1859) ist ein philologischer Glücksfall: Bei keinem Autor von vergleichbarem Rang lassen sich noch so eklatante Editionslücken schließen. Neben seinen Büchern veröffentlichte Humboldt in sieben Jahrzehnten (1788–1859) Hunderte von Aufsätzen in Zeitschriften, Artikel in Zeitungen und Beiträge zu Bänden anderer Autoren. Seine Schriften erschienen in renommierten Periodika (z. B. Schillers Horen), leisten Beiträge zu diversen Forschungsgebieten (von der Anthropologie bis zur Klimatologie), berichten von Expeditionen (Iberoamerika 1799–1804, Zentral-Asien 1829), nehmen Stellung zu politischen und ökonomischen Themen (Kolonialismus, Sklaverei, Welthandel, Panama-Kanal), entwerfen wissenschaftliche Programme (Pflanzengeographie, weltweite Messstationen) und haben, nicht zuletzt, ästhetische Qualitäten in zahlreichen Formen.

Trotz ihrer wissenschafts-, kultur- und literaturgeschichtlichen Bedeutung war diese Werkgruppe bisher nicht systematisch erschlossen, in Bibliotheken schwer zugänglich und selbst der Forschung kaum bekannt. Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Editionsprojekt „Alexander von Humboldt. Sämtliche Schriften. Aufsätze, Artikel, Essays (Berner Ausgabe)“, herausgegeben von Oliver Lubrich und Thomas Nehrlich, hebt diesen Schatz: Humboldts anderen „Kosmos“. Als Pionier-Edition einer vollständigen Werkgruppe schafft die Berner Ausgabe eine neue Grundlage für die Humboldt-Forschung sowie für die Wissenschafts-, Reise- und Kulturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Nachdem selbst einige der neuesten Biographien das Material, das sie präsentiert, nicht oder nicht umfassend mitberücksichtigt haben, wird diese Edition das Humboldt-Bild maßgeblich verändern.

Die Ausgabe besteht aus sieben Text- und vier Ergänzungsbänden. Diese bieten einführende Erläuterungen zu jedem Text, Personen- und Ortsregister, Glossare, Inhalts- und Quellenverzeichnis, einen editorischen Bericht und Übersetzungen der fremdsprachigen Beiträge – sowie 21 Transversalkommentare, die das Corpus entlang fächerübergreifender Problemstellungen erschließen.

Die Berner Ausgabe seiner Schriften erscheint zu Alexander von Humboldts 250. Geburtstag am 14. September 2019. Weitere Informationen finden Sie hier.

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