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Amateur der Weltgeschichte: Historiographische Praktiken im Kino der Gegenwart

Amateur der Weltgeschichte

Amateur der Weltgeschichte

Simon Rothöhler – 2011

Vergangenes vergegen wärtigen, Details sammeln, Erlebtes bezeugen. Film als Amateur-Medium der Geschichtsschreibung zu begreifen, bedeutet in zweierlei Hinsicht nach Grenzen zu fragen: nach jenen einer offiziellen Disziplin, die sich auf den gleichen Erkenntnisbereich spezialisiert hat ("Geschichte") und solchen einer ästhetischen Praxis, die auch nach den jüngeren Digitalisierungsschüben immer noch auf den Namen "Film" hört. Inwiefern tritt die mediale Spezifik des Films gerade in historiographischen Verwendungsweisen besonders deutlich hervor? Wie lassen sich Formen geschichtlichen Wissens fassen, die im Off der Institution generiert werden und außerhalb filmästhetischer Vermittlung nicht darstellbar wären?Das Buch untersucht die "dokumentarischen" Strategien paradigmatischer Geschichtsfilme der letzten Dekade (von Rithy Panh, Wang Bing, Claude Lanzmann, Thomas Heise, Romuald Karmakar, James Benning, Avi Mograbi u.a.) mit Begriffen und Konzepten der Erkenntnistheorie der Geschichtsschreibung (von Michel de Certeau über Siegfried Kracauer bis zu Reinhart Koselleck).

Titel
Amateur der Weltgeschichte: Historiographische Praktiken im Kino der Gegenwart
Verfasser
Simon Rothöhler
Verlag
diaphanes
Datum
2011
Kennung
ISBN: 978-3037341667
Größe oder Länge
207 Seiten

PRESSESTIMMEN:

»Ein kluges, präzise argumentierendes und elegant formulierendes Buch, das zum Besten gehört, was in letzter Zeit sowohl zum Verhältnis von Film und Geschichte als auch zum Dokumentarfilmschaffen der Gegenwart geschrieben wurde.«
(Michael Wedel, Schnitt)

»Die fundierte Studie hält für Historiker wie für Filmwissenschaftler wichtige Erkenntnisse, Verfahrensweisen, Praktiken und theoretische Konzeptionen des Aufschreibens und Sammelns bereit. Ganz nebenbei liefert sie auch eine anschauliche Geschichte des von seinen Rändern her betrachteten Kinos der Gegenwart.«
(Tobias Ebbrecht, Filmblatt)

»Simon Rothöhler hat ein akademisches Buch geschrieben, und das sympathischerweise so, wie er Texte für den 'Freitag' schreibt: Die Klugheit des Gedankens soll sich an der Genauigkeit von Argumenten zeigen und nicht an einer Sprache, die Akademismus mit wichtigtuerischer Verquastheit verwechselt.«
(Der Freitag)