Dissertationsprojekte
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Abgeschlossene Projekte
Gödecke, Georgia (2020): Gestaltung eines e-Portfolios in der Fremdsprachenlehrkräfteausbildung zur Förderung fachspezifischer Reflexionskompetenz: eine empirische Studie. Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2020.
Im Laufe ihres Studiums absolvieren Lehramtsstudierende der Fächer Französisch und Spanisch an der Universität Bremen schulpraktische Studien unterschiedlichen Umfangs. Ziel ist es, die angehenden Fremdsprachenlehrkräfte in ihrer Entwicklung zu reflektierten Praktikerinnen und Praktikern zu unterstützen. Im Rahmen dieser Praxisphasen bringen die Studierenden von universitärer Seite aus Aufgaben mit, die mit einer theoriegeleiteten Analyse der Beobachtungen aus der Schulpraxis einhergehen. Darüber hinaus planen sie eigenen Fremdsprachenunterricht, führen ihn durch und reflektieren anschließend ihr unterrichtliches Handeln. Im Rahmen des vorliegenden Forschungsprojekts stehen selbst entwickelte Aufgaben im Zentrum, die fachspezifisch und reflexionsorientiert angelegt und in ein e-Portfoliokonzept eingebunden sind. Vor diesem Hintergrund fördern sie fachdidaktisches Wissen und Können in Bereichen wie Spracherwerb oder Differenzierung und regen darüber hinaus eine Bewusstmachung für fachwissenschaftliche und pädagogische Perspektiven auf Lerngegenstände an. Dazu ist fachspezifische Reflexionskompetenz notwendig, die hinsichtlich der Relationierung zwischen den einzelnen Wissensbereichen als auch zwischen Theorie und Praxis eine Schlüsselrolle einnimmt. Das e-Portfolio versteht sich dabei als individuelles Lernmedium, das zu Selbstreflexion und Vernetzung anregt. Es wurde im Rahmen des Forschungsansatzes Design-Based Research als Design implementiert, empirisch untersucht und zyklisch weiterentwickelt.Gómez Medina, Juliana (2019): Contenidos socioculturales y de variación lingüística en manuales de español. Análisis de perspectivas para la diversidad lingüística y cultural en clase de lenguas extranjeras y sus materiales. Berlin: Publikation im Eigenverlag, 2019.
Im Fremdsprachenunterricht stellt die sprachliche und kulturelle Vielfalt ein didaktisches und politisches Prinzip dar. Dabei wird seit einigen Jahrzehnten mit der Wahrnehmung von kulturell fest verankerten Bedeutungssystemen und ihrem Einfluss auf die Erscheinungsform der Sprache die enge Verbindung zwischen Sprache und Kultur in der Disziplin miteinbezogen. Die grundlegende Rolle kultureller Bedeutungen im Spracherwerb geht einher mit der Entwicklung humanistischer Strömungen auf dem Feld der Sozialwissenschaften des letzten Jahrhunderts, aber auch mit Forderungen nach Vielfalt, die sich im zeitgenössischen Sprachunterricht und in den Kontexten wahrnehmen lassen, in denen dieser stattfindet. Die Zunahme und Diversifizierung der Lernumgebungen führte in den letzten Jahrzehnten zu einem Aufkommen von theoretischen und politischen Ansätzen sowie zu einer Bildung, die auf die Erziehung von „Weltenbürgern“ ausgerichtet war. Diese Einbeziehung der Kultur in die Fremdsprachenlehre und die Veränderung der Lernumgebungen lassen sich besonders seit gut dreißig Jahren in den Prinzipen des interkulturellen Ansatzes beobachten. Die theoretische Annahme dieser Strömung, Fremdsprachenerwerb als allgemeine Bildungsaufgabe zu verstehen, hat politische Veränderungen, Änderungen im Lehrplan und, bis zu einem gewissen Grad, in Lehrwerken mit sich gebracht. Dennoch gelingt es der interkulturellen Dimension in ihrer Orientierung auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt nicht, Einzug in die Praktiken des Klassenzimmers zu finden. Diese Forschungsarbeit untersucht das theoretische Panorama der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in der Fremdsprachendidaktik sowie, mit Blick auf Textbücher, ihre Möglichkeiten und Beschränkungen in der Praxis. Soziokulturelle Inhalte und sprachliche Varietät stellen in der vorliegenden Arbeit die Grundpfeiler der Annäherung an die Vielfalt dar. Auf den folgenden Seiten werden ihre Auswahl und ihre Behandlung, verstanden als Input für die Sicherstellung von Wissen, von Fähigkeiten und sprachlichen sowie von kulturellen Kenntnissen, studiert. Als Material werden dabei Textbücher analysiert, da sie nach wie vor einen großen Einfluss auf den Fremdsprachenunterricht haben und somit eine greifbare und nahe Realität der Unterrichtspraxis darstellen. Die Arbeit fand Antworten auf folgende Fragen: Welche Konzepte und Vorstellungen über soziokulturelle Inhalte sowie sprachliche Varietät finden in Lehrbüchern für Spanisch als Fremdsprache Einzug? Wie könnten sich die Auswahl und der Umgang mit soziokulturellen Inhalten und sprachlicher Varietät dieser Materialien an aktuelle Ansätze der sprachlichen und kulturellen Vielfalt beim Lernen/ Lehren von Sprachen anpassen? Zur Beantwortung dieser Fragen wurde die qualitative Methode der Inhaltsanalyse gewählt, welche über die Empirie eine Annäherung zwischen der praktischen und theoretischen Dimension ermöglicht.Bergfelder-Boos, Gabriele (2018): Mündliches Erzählen als Performance: die Entwicklung narrativer Diskurse im Fremdsprachenunterricht. Eine explorative Studie im Rahmen eines Weiterbildungsprojekts im Fach Französisch. Tübingen: Narr Francke Attempto, 2018.
(Link zu mehr Informationen zum Projekt im Bereich KJL und als Projekt im Weiterbildungsstudiengang)
Erzählen als kommunikative, soziale und kreative Tätigkeit stellt eine der wichtigsten sprachlichen und kulturellen Kompetenzen dar. Deshalb fordern Kulturwissenschaft, Erzähltheorie und Erzähldidaktik, der Entwicklung von Erzählkompetenz einen zentralen Platz in der Sprachbildung und im Fremdsprachenunterricht einzuräumen. Diesen Weg geht der vorliegende Band, indem er die Rezeption und Produktion von Erzählungen als eigenständiges fremdsprachliches Kompetenzziel in den Blick nimmt und mit den Zielen des performativen Fremdsprachenunterrichts, der Faktoren wie Körperlichkeit, Lautlichkeit und ästhetische Gestaltung berücksichtigt, verbindet. Mündliches Erzählen als Performance erforscht die Potenziale mündlichen Erzählens und performativen Gestaltens und stellt Modelle zur Analyse von Erzählperformances zur Verfügung. Die empirische Untersuchung zeigt anhand von Beispielen, wie Potenziale und Analysemodelle in der Unterrichtspraxis genutzt werden können.
Darstellendes Spiel auf Englisch: Didaktische Entscheidungen und methodische Konsequenzen (Details)
(Dissertationsprojekt von Heike Wedel, Erstgutachter Prof. Dr. Volker Raddatz, HU Berlin, Zweitgutachterin Prof. Dr. Daniela Caspari)
Die in den letzten Jahren zu beobachtende Ausweitung bilingualen Unterrichts auf unterschiedliche Fächer des schulischen Fächerkanons hat bisher kaum den Unterricht im Fach Darstellendes Spiel erfasst. Dabei gibt es zwischen dem Darstellenden Spiel und dem Fremdsprachenunterricht von jeher zahlreiche Bezugspunkte. Die Analyse bereits etablierter Konzepte zum Fremdsprachenlernen in Verbindung mit Theaterformen und -arbeitsweisen und die Analyse der Bedingungen des bilingualen Lehrens und Lernens sollen zur Entwicklung einer Konzeption für das bilinguale Sachfach Darstellendes Spiel (am Beispiel Englisch) beitragen.
Deutsch, Bettina (2016): Mehrsprachigkeit durch bilingualen Unterricht? Analysen der Sichtweisen aus europäischer Bildungspolitik, Fremdsprachendidaktik und Unterrichtspraxis. Frankfurt am Main, Berlin [u.a.]: Lang, 2016.
Die Autorin untersucht, ob bilingualer Unterricht automatisch Mehrsprachigkeit fördert. Diese Annahme legen europapolitische Dokumente und fremdsprachendidaktische Veröffentlichungen häufig nahe. Dabei gilt Einsprachigkeit als Ziel guten bilingualen Unterrichts. Ob und wie dieser Widerspruch aufgelöst werden kann, diskutieren Dokumente aus Bildungspolitik, fachdidaktische Konzepte und die Akteur_innen selbst. Die Triangulation der unterschiedlichen Perspektiven ergibt ein differenziertes Gesamtbild der Zusammenhänge von Mehrsprachigkeit und bilingualem Unterricht und ermöglicht eine neue Sichtweise auf dieses besondere Verhältnis.Porsch (geb. Oehler), Raphaela (2010): Schreibkompetenzvermittlung im Englischunterricht in der Sekundarstufe I. Empirische Analysen zu Leistungen, Einstellungen, Unterrichtsmethoden und Zusammenhängen von Leistungen in der Mutter- und Fremdsprache. Münster, New York, München, Berlin: Waxmann, 2010. (Details)
(Gutacher*innen: Prof. Dr. O. Köller, Prof. Dr. D. Caspari)
Die Ausbildung der Schreibkompetenz in der ersten Fremdsprache (Englisch) stellt eine Herausforderung für viele Lehrkräfte in der Sekundarstufe I dar und soll Schwerpunkt dieser Arbeit sein. Die theoretische Vorarbeit umfasst die Vorstellung von Modellen zur Erklärung von Schreibleistungen, die Analyse der Bildungsstandards für die erste Fremdsprache in Bezug auf diese Kompetenz sowie die Vorstellung von Ansätzen zur Schreibkompetenzvermittlung im Englischunterricht unter besonderer Berücksichtigung von prozessorientierten Ansätzen und Klassifikationen von Rückmeldungen und Revisionen.Im zweiten Teil werden die Ergebnisse von drei empirischen Studien vorgestellt. In der ersten Studie werden zwei Ansätze zur Zuordnung von Schreibleistungen zum Europäischen Referenzrahmen für Sprachen verglichen. Die zweite Studie, die im Rahmen der Normierungsstudie am Institut zur Qualitätsentwicklung (IQB) stattfand, untersucht mehr als 1.000 Englischlerner in der Sekundarstufe I und ihre Lehrkräfte. Der Fokus der Analysen liegt auf der Identifikation von Zusammenhängen zwischen Merkmalen des Unterrichts, Schreibleistungen und motivationalen Faktoren der Schülerinnen und Schüler. In der dritten Studie werden die Bewertungen zu Textproduktionen von Acht- und Neuntklässlern verglichen, welche einen Brief auf Deutsch und Englisch verfassten.
Abschließend werden Erkenntnisse der theoretischen und empirischen Arbeit diskutiert und ein schulisches Modell zum (fremdsprachlichen) Schreiben vorgestellt.




