Battle of the Plays
16.05.2025
Was ergibt die Kombination aus Programmierkunst, Literaturwissenschaft und einer Menge Theaterstücke?
Davon handelt dieser Schüler*innen-Workshop. Für Prof. Dr. Frank Fischer gehört dieses Zusammenspiel zur täglichen Arbeit. Gemeinsam mit Kolleg*innen hat er eine stetig wachsende Datenbank von Dramen geschaffen, die digital analysiert werden können. Das eröffnet der Forschung neue Zugänge. So werden aus den Texten zum Beispiel soziale Netzwerke extrahiert, die sich miteinander vergleichen lassen. DraCor – so heißt das Projekt – wird im Rahmen eines literaturwissenschaftlichen Forschungsverbunds entwickelt, dem Exzellenzcluster „Temporal Communities“. Die Analyse folgt nicht nur mit digitalen Methoden, aus den Daten wurde auch ein physisches Kartenspiel zusammengestellt, nach dem Vorbild der Supertrumpf-Spiele. Verschiedene Dramen treten gegeneinander an und messen sich in den Kategorien der Netzwerkanalyse: Battle of the Plays! Nicht mit dem Hubraum von Automodellen wird übertrumpft, sondern mit der Netzwerkdichte oder dem Netzwerkdurchmesser der Stücke. So kann Goethes Faust in der Kategorie Netzwerkgröße locker Shakespeares Hamlet schlagen. Über diesen spielerischen Zugang entwickeln die Spielenden ein intuitives Verständnis für die Eigenschaften von Netzwerken und für die Figurenkonstellation in literarischen Texten und sind, ohne es vielleicht gleich zu merken, bereits mitten in der literaturwissenschaftlichen Netzwerkanalyse unterwegs.
Ein ca. zweistündiger Workshop würde in einem ersten Teil eine Kurzeinführung in die Digital Humanities und die Netzwerkanalyse von Dramen enthalten und in einem zweiten Teil aus einem kleinen Turnier mit „Battle of the Plays“ bestehen.