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Wiebke Otten: Austauschprojekt „gemellagio letterario“

Jugendliteratur als Gegenstand des fremdsprachlichen Literaturunterrichts – italienische und deutsche Perspektiven

 

Projektbeschreibung

Das Austauschprojekt gemellaggio letterario wurde vom Goethe-Institut in Rom, dem italienischen Erziehungsministerium und der deutschen Zentralstelle für das Auslandsschulwesen konzipiert und im Schuljahr 2008/09 mit sieben italienischen Deutschklassen und sieben deutschen Italienischkursen des zwölften Jahrgangs, durchgeführt. Gemellaggio letterario – literarische Partnerschaften; das bedeutete: Die Lerngruppen arbeiteten jeweils in Tandems zusammen, lasen ein Jugendbuch in der Fremdsprache, erstellten dazu kreative Produkte und tauschten sich auf einem Blog über die Bücher bzw. die darin behandelten Themen und ihre eigenen, auf der Grundlage der Lektüre erstellten (Schreib-) Produkte aus. Parallel dazu kommunizierten und kooperierten die Lehrerinnen und Lehrer sowie die das Projekt begleitenden Tutorinnen über eine Lernplattform (Moodle), auf der kreative Aufgabenformate und Zusatzmaterialien für den Umgang mit Jugendbüchern gesammelt und kommentiert werden konnten.

 

Begegnung im Rahmen eines Literaturfestes

Die dieses Pilotprojekt abschließende Begegnung aller vierzehn Gruppen fand in Rom im Rahmen eines Literaturfestes statt. Die jeweiligen Tandems präsentierten und dokumentierten ihre Lektüreeindrücke in einem gemeinsamen Abschlussprodukt. Die Palette der aus den Jugendbuchlektüren erwachsenen Präsentationen reichte von selbst geschriebenen Booklets über einen Fotoroman, Lesungen und auf der Bühne improvisierten Dialogen bis zu einer Talkshow, Film- und Theaterszenen. Giulia Carcasi und Giuseppe Culicchia, bereicherten das Literaturfest durch Autorenlesungen und ermöglichten einigen der Schülerinnen und Schüler einen direkten Dialog mit den Autoren „ihrer“ Jugendbücher.

 

Projektevaluation

Im Verlauf der Befragung der am Projekt beteiligten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler wird versucht, erste Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:

Wie unterscheiden sich die schulischen Traditionen in Deutschland und Italien im Hinblick auf den Einsatz von Jugendliteratur im (Fremdsprachen-) Unterricht?

Wie beschreiben Lehrer in Deutschland und Italien ihre Erfahrungen mit Jugendliteratur der jeweils anderen Sprache im Fremdsprachenunterricht?

Welche Potenziale sehen sie im Hinblick auf den Fremdsprachenunterricht und insbesondere den (fremdsprachlichen) Literaturunterricht? Welche Ziele können mit Jugendliteratur (besonders gut) erreicht werden? Wo liegen deren Grenzen? In welchen Unterrichtsphasen und warum bevorzugen deutsche und italienische Lehrerinnen und Lehrer den Einsatz von Texten der „allgemeinen Literatur“ gegenüber Texten der Jugendliteratur? Ist Jugendliteratur ihrer Einschätzung nach überhaupt „Literatur“?

Die Befragung sowie die Analyse der im Verlauf des Projektes entstandenen, in den sieben Blogs einsehbaren Schreibprodukte soll außerdem Aufschluss darüber geben, ob die kreativen Arbeitsformen als eine angemessene Art des Umgangs mit Texten der Jugendliteratur angesehen werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Wahrnehmung auf italienischer und deutscher Seite können im Hinblick auf die jeweiligen Lehrpläne und schulischen Traditionen eingeordnet werden.

 

Die Blogadressen und die dazugehörigen Titel deutscher und italienischer Jugendliteratur:

 

http://arangioruizundschiller.wordpress.com/

 

  • Gregor Tessnow, Knallhart - Paola Zannoner, A piedi nudi, a cuore aperto

 

http://manciniundkatharina.wordpress.com/

 

  • Tamara Bach, Flussfahrt mit Kuhn – Stefano Benni, Margherita Dolcevita

 

http://oberbayernost.bayernmoodle.de/course/view.php?id=489 (Passwort: Margherita)

 

  • Tamara Bach, Flussfahrt mit Kuhn – Stefano Benni, Margherita Dolcevita

 

http://franzmeyersfilelfo.wordpress.com/

 

  • Klaus Kordon, Die Einbahnstraße – Loredana Frescura/ Marco Tomatis, Il mondo nei tuoi occhi

 

http://bampal.wordpress.com/

 

  • Klaus Kordon, Die Einbahnstraße – Giulia Carcasi, ma le stelle quante sono

 

http://pascoliclaraschumann.wordpress.com/

 

  • Benjamin Lebert, Crazy - Paola Zannoner, A piedi nudi, a cuore aperto

 

http://einsteinspinelli.wordpress.com/

 

  • Gregor Tessnow, Knallhart – Giuseppe Culicchia, Tutti giù per terra
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