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Unter Korrelatverdacht. Überlegungen zu „es“ und „das“ als Verweisformen.

In meinem Vortrag werde ich anhand der sog. Korrelate exemplarisch zeigen, wie durch die Kombination verschiedener empirischer Methoden Beschreibungslücken in der Grammatik aufgedeckt werden können. Es ist allgemein bekannt, dass die beiden Proformen es und das mit einem extraponierten  Argumentsatz verbunden werden können. In der Regel wird zudem angenommen, dass es und das syntaktisch als Korrelate fungieren, was bedeuten würde, dass beide Elemente auch in derselben Weise zu analysieren sind. Abgesehen von Pütz (1975) und Sudhoff (2003) hat der Vergleich zwischen es und das aber bisher wenig Aufmerksamkeit erlangt. Ich werde daher anhand quantitativer und qualitativer Korpusdaten sowie experimentell erhobener Verarbeitungsdaten diskutieren, inwieweit es gerechtfertigt ist, es und das in der Grammatik einheitlich zu behandeln. Auf Grundlage der präsentierten empirischen Fakten werde ich abschließend eine constraint-basierte Analyse im Rahmen der Head-driven Phrase Structure Grammar (HPSG) entwickeln.


Pütz, Herbert (1975): Über die Syntax der Pronominalform es im modernen Deutsch. Tübingen: Narr. Sudhoff, Stefan (2003): Argumentsätze und es-Korrelate. Berlin: wbv Verlag.