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Burkhart Kroeber

Burkhart Kroeber

Burkhart Kroeber

August Wilhelm von Schlegel-Gastprofessor im Wintersemester 2008/2009

Burkhart Kroeber gehört zu den namhaften Übersetzern in die deutsche Sprache, seine Übersetzungen haben Maßstäbe gesetzt. Mit ungewöhnlicher Stilsicherheit und zupackender Prägnanz gestaltet er die deutsche Sprachwelt seiner Autoren. Kroeber wurde 1940 in Potsdam geboren, studierte Ägyptologie, Romanistik und Politologie in Tübingen, Heidelberg und Paris. Promotion zum Dr. phil. im Jahr 1969. Die ersten Übersetzungen aus dem Englischen, Französischen und Italienischen publizierte er in den siebziger Jahren, darauf folgten fünf Jahre als Sachbuchlektor im Carl Hanser Verlag. Seit 1982, dem Jahr des Erscheinens seiner Übersetzung von Umberto Ecos "Der Name der Rose", ist er freier Übersetzer, vorwiegend aus dem Italienischen (Autoren: Umberto Eco, Italo Calvino, Andrea de Carlo, Carlo Fruttero & Franco Lucentini, Roberto Cotroneo). Daneben übersetzte er diverse Klassiker: Alessandro Manzonis "I Promessi Sposi", Charles Dickens' "The Mysteriy of Edwin Drood", John Steinbecks "Travels with Charley: In Search of America". 1985 erhielt er den Literaturpreis des Kulturkrieses des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. 2001 den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und 2006 den Übersetzerpreis der Stadt München.
Burkhart Kroeber hat sich darüber hinaus für die berufspolitischen Belange und - als sprachmächtiger Streiter - für die "Sichtbarkeit" der Übersetzer engagiert, insbesondere als Vorsitzender des Übersetzerverbandes VdÜ von 1991-1997. Am Aufbau des Deutschen Übersetzerfonds war er als stellvertretender Vorsitzender (1997-2006) maßgeblich beteiligt. Seit 2003 ist er Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz e.V.

Das Seminar, das Burkhart Kroeber an der Freien Universität anbieten wird, trägt den Titel "Die Ordnung der Wörter: Von der Logik des Satzes zur Freiheit des Stils". Ausgehend von der Differenz zwischen den syntaktischen Strukturen und stilistischen Traditionen des Deutschen einerseits und der romanischen Sprachen sowie des englischen andererseits soll anhand literarischer Texte untersucht werden, mit welchen Mitteln und Strategien Übersetzer die im Original intendierten Effekte in ihrer Zielsprache neu hervorbringen können.
Die öffentliche Antrittsvorlesung findet Ende Oktober statt. Burkhart Kroeber wird dabei von seinem Vorgänger im Amt, Frank Günther, vorgestellt.