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Erfolgreiche Durchführung und große Resonanz auf die Konferenz "Tanz über Gräben. 100 Jahre 'Le Sacre du Printemps"

News vom 20.11.2013

Die internationale und interdisziplinäre Konferenz °Tanz über Gräben! ist am Sonntag zu Ende gegangen. Die Veranstalter werteten die Auslastung an den vier Kongresstagen als großen Erfolg. Das umfassende Programm mit Beiträgen von Experten wie Jan Assmann, Gabriele Brandstetter, Lynn Garafola, Jack Halberstam, Stephanie Jordan, Herfried Münkler, Michael Welker und Sigrid Weigel, die sich dem kanonischen Werk in drei Sektionen widmeten, zog ein großes internationales Fachpublikum, Pressevertreter und interessierte Besucher an. Insgesamt nahmen über 500 Besucher an den Gesprächen und Diskussionen teil, 2000 Zuschauer sahen die Aufführungen im RADIALSYSTEM V und im HAU Hebbel am Ufer.

Zu den künstlerischen Höhepunkten des Kongresses gehörte die Rekonstruktion von Mary Wigmans "Le Sacre du Printemps" (1957) mit den Tanzensembles der Theater in Osnabrück und Bielefeld, die am Eröffnungsabend im ausverkauften Saal begeistert vom Publikum aufgenommen wurde; ein weiterer Höhenpunkt war "The Autumn of Le Sacre du Printemps", die von Millicent Hodson und Kenneth Archer mit 20 Tänzern und Tänzerinnen von Sasha Waltz & Guests präsentierte Rekonstruktion nach Nijinsky. Dazu kam der große Zuspruch für die ausverkauften Vorstellungen von Laurent Chétouanes Sacrés Sacre du Printemps und die Präsentation der Ergebnisse des Open Calls Sacre 100 #1 und #2 im HAU (Hebbel am Ufer).

An dem überwältigend aufgenommenen Programm sei die ungebrochene Faszination von Sacre erkennbar, hob Gabriele Brandstetter, Kuratorin der Konferenz und Leiterin des "Zentrums für Bewegungsforschung" an der Freien Universität Berlin, hervor: "Le Sacre du Printemps ist mehr als nur eine Tanzaufführung. Es ist nicht einfach ein Kunstwerk im Museum der Geschichte; es ist brennend aktuell und interessant. Sacre markiert den Bruch der Avantgarde, die Krise der Moderne auf dem gesamten Feld der Kunst und Kultur", sagte Prof. Brandstetter in der Berliner Zeitung. Die Idee des Kongresses sei es gewesen, die Herausforderung und die Produktivität von Le Sacre du Printemps in einer 100-jährigen Wirkungsgeschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten - den ästhetischen Skandal ebenso wie jene anstößigen Themen, die heute noch aktuell sind: die Bedeutung des Opfers; das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft; die Auseinandersetzung mit dem Fremden. Im fruchtbaren Dialog zwischen Wissenschaftlern und Künstlern und im inspirierenden Charakter der Tagung habe sich diese Idee auf gelungene Weise realisiert, resümierte die Kuratorin.

Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes, wertete die große Resonanz und die Begeisterung für "Le Sacre du Printemps" als Zeichen dafür, wie groß das Bedürfnis sei, sich mit der Geschichte des Tanzes und den Bedingungen von Rekonstruktionen zu befassen. Im Hinblick auf dieses Erbe bleibe noch viel zu tun, und die Kulturstiftung des Bundes werde sich weiter darum kümmern, so Völckers. Der Kongress, der sich Sacre sehr frei und in unvergleichlich umfassender Weise genähert hat, habe spürbar von der ungebrochenen Aktualität des Stücks profitiert.

Eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes und des Zentrums für Bewegungsforschung an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit TANZFONDS ERBE, dem RADIALSYSTEM V und dem HAU Hebbel am Ufer.

Quelle: Pressemitteilung der Freien Universität Berlin vom 19.11.2013

 

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