Der zweitägige Workshop verknüpft wissensgeschichtliche Zugänge mit aktuellen institutionskritischen Ansätzen zu den epistemischen und sozialen Ordnungshierarchien der Institution Theater.
Interessierte - inbesondere auch Studierende - sind herzlich willkommen!
Theater wird gemacht – und zwar nicht (nur) frei und spontan. Der Workshop diskutiert die Wirkmacht von Medien und Praktiken des Ordnens, mit denen Theater und das Wissen davon, was Theater ist, produziert, repräsentiert, distribuiert und legitimiert wird. Beleuchtet werden konkrete Ordnungsmedien wie Szenarien, Handbücher, Datenbanken, Verwaltungsakten, Ausstellungskataloge und Programmhefte. Dabei wird gefragt, welche Politiken zum Tragen kommen, wenn die fokussierten Medien sowie ihre Handhabung ihrerseits in sozialen und epistemischen Ordnungen situiert sind.
Programm
Donnerstag, 19.09.2024
09:30-10:00 – Einführung (Thekla Neuß, Lotte Schüßler)
10:00-11:30 – Theaterbetriebe I
Andreas Wolfsteiner (Osnabrück): Programming Theatre 1815|1848 – Oder: Wie man mit einem ‚Scenarium‘ Handlung organisiert
Halvard Schommartz (Berlin): Die betriebliche Lösung theatraler Unordnung: Friedrich Kranich und die „Bühnentechnik der Gegenwart“ (1929/1933)
11:30-12:30 – Mittagspause
12:30-15:00 – Theaterbetriebe II
Anna Raisich (München): Work accounts: Aufzeichnungen von Arbeit am Stadttheater
Jule Gorke (Berlin): (An)geordnete Aufforderungen: Feministische Manifeste als Strukturen aktueller Theateraufführungen
Lucas Knierzinger (Zürich): Materialdruck: Heiner Müllers Programmhefte
15:00-15:30 – Kaffeepause
15:30-17:00 – Universitäten
Jan Lazardzig (Berlin): Kolleghefte: Theatergeschichte in Reinschrift
Matthias Warstat (Berlin): Die ‚Theaterform‘ als diachrone Ordnungskategorie
Freitag, 20.09.2024
09:30-11:00 – (Andere) Theaterarchive
Lisa Skwirblies (Amsterdam): Performing German Empire: Theater ordnen in den Kolonialarchiven des Kaiserreiches
Ulf Otto (München): Die fotografische Ordnung des Stadttheaters: Das visuelle Gedächtnis und seine Verwaltung
11:00-11:30 – Kaffeepause
11:30-13:00 – Ausstellungen
Lotte Schüßler (Berlin): Ordnungsversuche im Medienwechsel: Theater als Kategorie französischer Weltausstellungen um 1900
Signe Rotter-Broman (Berlin): Die (Un-)Ordnung der „Schwesterkünste“: Musik, Theater und Musiktheater auf internationalen Ausstellungen im späten 19. Jahrhundert (Bologna 1888, Wien 1892, Stockholm 1897)
13:00-14:00 – Mittagspause
14:00-15:00 – Abschlussdiskussion
Zeit & Ort
19.09.2024 - 20.09.2024
Seminarraum III
Institut für Theaterwissenschaft
Grunewaldstraße 35, 12165 Berlin
Weitere Informationen
Konzeption und Organisation: Thekla Neuß, Lotte Schüßler
Kontakt: thekla.neuss@fu-berlin.de, lschuessler@mpiwg-berlin.mpg.de
Gefördert durch die Leistungsorientierte Mittelvergabe für Frauen*förderung und Gleichstellung des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften.