Quechua & Español
Quechua: die Stimme der Anden
Quechua wird vom südlichen Kolumbien bis in den Norden Argentiniens entlang der Anden von ca. acht Millionen Sprecher*innen gesprochen und ist somit die meist gesprochene indigene Sprache (bzw. Sprachfamilie) in den Amerikas. In allen Regionen wird neben Quechua auch Spanisch gesprochen. Die von uns untersuchte Varietät (Code: qxo) wird in der Stadt Huari im Conchucos-Tal der Cordillera Blanca im peruanischen Ancash gesprochen. Mehr als 70% der Menschen, die in der gleichnamigen Provinz leben, gibt an, Quechua als Erstsprache erworben zu haben (Instituto Nacional de Estadística e Informática 2018). Das hier gesprochene Quechua gehört zum zentralen Quechua (auch Quechua I oder Quechua B), zu dem auch die Huánuco, Junín, Pasco und Lima gesprochenen Varietäten gezählt werden (cf. hierzu ausführlicher Adelaar & Musken 2004). Die hier gesprochene Varietät wurde bisher von einer Grammatik (Parker 1976), sowie von Diane und Dan Hintz in einer Reihe von Artikeln untersucht (https://sil.academia.edu/DianeHintz; https://sil.academia.edu/DanHintz).
Wir haben insgesamt 63 Teilnehmer*innen aufgenommen, 29 Männer und 34 Frauen im Alter von 15-76 Jahren. Fast alle Informant*innen haben in unterschiedlichen Phasen ihrer Entwicklung Spanisch als Zweitsprache erworben, wir haben aber auch einen Sprecher dokumentiert, der von sich angibt, nur Quechua zu sprechen (Condir_DC49_170522_Q_TB). In diesem Fall weicht die Aufnahmemethode von der allgemeinen ab und wurden von unserem Kooperationspartner Gabriel Barreto auf Quechua durchgeführt.
Die Verteilung des Gebrauchs der beiden Sprachen ergab nach Selbstauskunft der Informant*innen das folgende Bild: