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Sprachfunktion - Semantik und Gehirn

16649 - Seminar

Koordination: Tally McCormick Miller

Ort: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

Zeit: Di 14:00 - 16:00

Erster Termin: 24.04.2018

Unterrichtssprache: Deutsch

Teilnehmerzahl:

Platzbeschränkung:

Teilnahmepflicht:

SWS:

Seminar - Sprachfunktion - Semantik und Gehirn:
Erwerb, Kategorien, Wahrnehmung

Inhalt

Dieses Seminar soll als Einführung in die experimentelle Sprachforschung und grundlegende
Methoden des Experimentierens dienen. Darüber hinaus werden Einblicke in bisherige und laufende
Forschungen zur Frage der Mechanismen der Verarbeitung von Sprachbedeutung und der Einfluss
von Sprache auf Wahrnehmung Gegenstand dieses Seminars sein.

Im ersten Teil des Seminars werden verschiedene Methoden der Kognitiven NeurowissenschaIen
vorgestellt und ihre Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Psycho- und Neurolinguistik erläutert. Dies
Umfasst unter anderem bildgebende Verfahren wie z.B. funktionelle Magnetresonanztomographie
(fMRT), elektrophysiologische Methoden wie Elektroenzephalografie (EEG) und auch klassische
Verhaltensexperimente oder Patientenstudien.

In den nächsten drei Sitzungen beschäIigen wir uns mit Bedeutung. Zuerst werden wir diskutieren,
wie Bedeutung in unserem Gehirn verarbeitet wird, und ob die Verarbeitung der Bedeutungen mit
unseren Erfahrungen zusammenhängt.

In den letzten Sitzungen fragen wir, ob unsere Sprache unsere Art zu Denken und Wahrnehmen
beeinflussen kann.

Anmeldung/Admission online über das Campus System oder im Sekretariat:
Verena.Arndt@fu-berlin.de, Raum JK 31/234.

Um sich für ein Referat anzumelden, benutzen Sie bitte das Online-Formular, welches Sie unter dem
folgenden Link erreichen können:
https://goo.gl/u3t1xj

Allgemeine Hinweise

Diese Veranstaltung zählt als ein Seminar im Bereich Sprachfunktion des BA-Studiengangs „Deutsche
Philologie“ (S 16649). Interessierten aus verwandten Fachbereichen wie z.B. Psychologie,
Neurowissenschaften, Medizin und Philosophie steht das Seminar offen.
Für die Teilnahme ist es notwendig, auch Texte, Vorträge und Diskussionsbeiträge in englischer
Sprache zu hören/lesen und zu verstehen. Diese Notwendigkeit besteht aufgrund der Wichtigkeit des
Englischen als Wissenschaftssprache in der Linguistik generell und der Neurobiologie der Sprache im
Besonderen.
Um einen Leistungsnachweis für das Seminar zu erhalten, ist es notwendig,
• regelmäßig an den Veranstaltungen teilzunehmen und die Teilnahme in der
Anwesenheitsliste zu dokumentieren (bis zu zweimaliges Fehlen ist möglich)
• alle Veranstaltungen vor- und nachzubereiten - durch Studium der empfohlenen Literatur
und der Handouts der Referate
• ein Referat über eines der vorgegebenen Themen im Plenum zu halten (auf Deutsch oder auf
Englisch)
• eine schriftliche Ausarbeitung des Referatsthemas (von ca. 2000 Wörtern) anzufertigen.

Wir stehen Ihnen gern bei der Planung und Gestaltung Ihres Referats und der Hausarbeit mit Rat und
Tat zur Seite. Bitte wenden Sie sich dafür rechtzeitig an die Seminarleiter.

Das Referat soll alleine oder in Kleingruppen bis maximal 2 Referenten gehalten werden. Es ist von
Vorteil, das Referat durch eine Powerpoint presentation (Empfehlung: nicht mehr als 15 Slides) zu
unterstützen. Diese sollte den Inhalt klar und verständlich darstellen. Bitte verteilen Sie genügend
viele Kopien als Handout an alle Seminarteilnehmer vor dem Referat und senden Sie eine
elektronische Version Ihrer PowerPoint Slides vorab an tally.miller@fu-berlin.de. (Bitte am Freitag
der vorherigen Woche; wir bemühen uns, die Materialien rechtzeitig online zur Verfügung zu stellen.)

Die schriIliche Ausarbeitung sollte kurz, prägnant und gut strukturiert sein. Empfohlen wird eine
Strukturierung – entsprechend dem Format wissenschaIlicher Publikationen – in die Abschnitte:
Zusammenfassung, Einleitung/Fragestellung, Methoden, Ergebnisse, Diskussion, Schlussfolgerungen
und Literaturliste. Ziel der Ausarbeitung soll dabei die Zusammenfassung und Bewertung der
vorgestellten Publikation für das jeweilige Forschungsfeld sein. Es wird erwartet, in der schriIlichen
Ausarbeitung zusätzlich auf 2-3 andere Publikationen zur selben Fragestellung mit einzugehen.

e-learning: Lehrmaterialien, insbesondere PDF-Dateien der Literatur, wird auf der Website des Labors
für Gehirn- und Sprachforschung in einem passwortgeschützten Bereich zur Verfügung gestellt. Die
Adresse lautet: http://brainlang.fu-berlin.de/teaching/  Das Passwort wird in der ersten Sitzung
bekannt gegeben oder kann bei den Seminarleitern erfragt werden.

Für alle Fragen wenden Sie sich bitte an die Seminarleiter:
Tally McCormick Miller: tally.miller@fu-berlin.de
Brain Language Laboratory, JK 28/023
030-838-902585
Sprechstunden nach Vereinbarung

Literatur zur Vorbereitung:
*Pulvermüller F (1996). Neurobiologie der Sprache. Gehirntheoretische Überlegungen und
empirische Befunde zur Sprachverarbeitung. Berlin: Pabst Science Publishers, Kapitel 3.
Pulvermüller F (2003) The neuroscience of language. Cambridge: Cambridge University
Press, Kapitel 4.
Oder: Pulvermüller, F. (2001). Brain reflections of words and their meaning. Trends in
Cognitive Sciences, 5(12), 517-524.

Für die effektive Durchführung des Seminars wird darum gebeten, dass alle Seminarteilnehmer die
mit Asterisk (*) gekennzeichneten Arbeiten zur Vorbereitung der jeweiligen Sitzung lesen. Die
Veranstaltungen beginnen in der Regel um 14:15 Uhr.

Das Kursprogram finden Sie hier.

Die einzelnen Übungstermine im Überblick

24.04 1. Sitzung Vorstellung des Seminarprogramms, Einführung in das Forschungsfeld, Verteilung der Referatsthemen, Anleitung zur Literatursuche (Google Scholar / Pubmed)

08.05 2. Sitzung Methoden I – Einführung in experimentelles Arbeiten am Beispiel von Verhaltens- und Patientenstudien
Bortz, J., & Döring, N. (2006). Forschungsmethoden und Evaluation: für Human- und SozialwissenschaIler. Springer DE. → Kapitel 1.1, 1.3 und 8.1
*Müller, H.M. (2013) Psycholinguistik - Neurolinguistik: Die Verarbeitung von Sprache im Gehirn. UTB à Kapitel 8.1 und 8.2 (S.97-105)

15.05 3. Sitzung Methoden II – Bildgebende und Elektrophysiologische Verfahren & Neurosimulation
*Müller, H.M. (2013) Psycholinguis9k - Neurolinguistik: Die Verarbeitung von Sprache im Gehirn. UTB
à Kapitel 10.2, 10.3 (S.127-136) & Kapitel 12.4 (S. 157-163)
*Müller, H.M. (2013) Psycholinguistik - Neurolinguistik: Die Verarbeitung von Sprache im Gehirn. UTB
à Kapitel 10 und Kapitel 9.3
*Müller, H. M. (Ed.). (2002). Arbeitsbuch Linguistik: eine Einführung in die SprachwissenschaI (Vol. 2169). UTB.
→ Kapitel 20.2 und Kapitel 20.3

22.05. 4. Sitzung Erwerb von Wörtern
Referat A: M. D. Hauser, N. Chomsky, W. T. Fitch, The Faculty of Language: What Is It, Who Has It, and How Did It Evolve? Author(s): Marc D. Hauser, Noam Chomsky and W. Tecumseh Fitch Source: Science (80-. ). 298, 1569–1579 (2002).
Referat B: J. R. Saffran, R. N. Aslin, E. L. Newport, Statistical learning by 8-months-old infants. Science (80-. ). 274,
1926–1928 (1996).

29.05 5. Sitzung Grounded Cognition
Referat C: Barsalou, L. W., Simmons, W. K., Barbey, A. K., & Wilson, C. D. (2003). Grounding conceptual knowledge
in modality-specific systems. Trends in Cognitive Sciences, 7(2), 84–91. https://doi.org/10.1016/S1364-6613(02)00029-3
Referat D: Pulvermüller, F. (2013). How neurons make meaning: Brain mechanisms for embodied and abstractsymbolic
semantics. Trends in Cognitive Sciences, 17(9), 458–470. h`ps://doi.org/10.1016/j.9cs.2013.06.004

05.06 6. Sitzung Semantik I: Kategoriespezifische Defizite
Referat E: Warrington, E. K., & Shallice, T. (1984). Category specific seman0c impairments. Brain, 107(3), 829-853.
Referat F: Warrington, E. K., & McCarthy, R. A. (1987). Categories of knowledge further frac0ona0ons and an attempted integration. Brain, 110(5), 1273-1296.

12.06 7. Sitzung Semantik II: Seman0sche Somatotopie
Referat G: Hauk, O., Johnsrude, I., & Pulvermüller, F. (2004). Somatotopic representa0on of ac0on words in human motor and premotor cortex. Neuron, 41(2), 301-307.
Referat H: Pulvermüller, F., Shtyrov, Y., & Ilmoniemi, R. (2005). Brain signatures of meaning access in action
word recognition. Journal of Cogni9ve Neuroscience, 17(6), 884-892.

19.06 8. Sitzung Semantik III: Repräsentation im Gehirn
Referat I: Pulvermüller, F. (2013). Semantic embodiment, disembodiment or misembodiment? In search of meaning in modules and neuron circuits. Brain and Language, 127(1), 86–103. https://doi.org/10.1016/j.bandl.2013.05.015
Referat J: A. G. Huth, W. A. De Heer, T. L. Griffiths, F. E. Theunissen, L. Jack, Natural speech reveals the semantic maps that tile human cerebral cortex. Nature. 532, 453–458 (2016).

26.06 9. Sitzung Wahrnehmung I – Visuelle Wahrnehmung
Referat K: Simmons, W. K., Ramjee, V., Beauchamp, M. S., McRae, K., Mar9n, A., & Barsalou, L. W. (2007). A common neural substrate for perceiving and knowing about color. Neuropsychologia, 45(12), 2802-2810.
Referat L: Winawer, J., Wi`hoI, N., Frank, M. C., Wu, L., Wade, A. R., & Boroditsky, L. (2007). Russian blues reveal
effects of language on color discrimina0on. Proc NatlAcad Sci, USA, 104(19), 7780-7785. http://www.pnas.org/content/104/19/7780.full

03.07 10. Sitzung Wahrnehmung II – Wahrnehmung und Sprache
Referat M: Boutonnet, B., Dering, B., Viñas-Guasch, N., & Thierry, G. (2013). Seeing objects through the language glass. Journal of Cognitive Neuroscience, 25(10), 1702–10. https://doi.org/10.1162/jocn_a_00415
Referat N: Lupyan, G. (2012). Linguistically modulated perception and cognition: the label-feedback hypothesis. Fron9ers in Psychology, 3(March), 54. https://doi.org/10.3389/fpsyg.2012.00054

10.07 11. Sitzung Wahrnehmung III - Sprache, Wahrnehmung, Beeinflussung?
Referat O: Miller, T. M., Schmidt, T. T., Blankenburg, F., & Pulvermüller, F. (2017). Verbal labels facilitate tactile perception. Cognition, 171(October 2017), 172–179. https://doi.org/10.1016/j.cognition.2017.10.010
Referat P: Maier, M., Glage, P., Hohlfeld, A., & Abdel Rahman, R. (2014). Does the semantic content of verbal categories influence categorical perception? An ERP study. Brain and Cogni9on, 91, 1–10. https://doi.org/10.101/j.bandc.2014.07.008

17.07 12. Sitzung Abschlussdiskussion + Vorbereitung der schriftlichen Ausarbeitungen ggf. Ausweichtermin für ausgefallene Referate

Link zu Kursmaterial und Literatur