- Workshop
- Organisation: Dr. Annette Gilbert, (Dilthey Fellow der Volkswagen-Stiftung) z.Zt. Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft
Was Jorge Luis Borges 1939 in "Pierre Menard, Autor des Quijote" noch imaginierte, ist inzwischen aus der Literatur nicht mehr wegzudenken: Seit den 1950er Jahren, insbesondere in den letzten Jahren, entstehen zunehmend Bücher, für die keine neuen, eigenen Texte mehr produziert werden. Statt dessen werden bereits existierende Texte und gar ganze Bücher re-ediert, das heißt: wiederaufgelegt, aktualisiert, kopiert, neu geordnet, zensiert etc. Im Fall der Appropriation literarischer Werke, der im Workshop besondere Beachtung geschenkt werden soll, werden mit Vorliebe kanonische Texte appropriiert, etwa von Flaubert, Hemingway, Joyce, Mallarmé, Milton, Poe, Puschkin, Shakespeare.
Im Gegensatz zur appropriation art in den 1980er Jahren und zu jüngsten literarischen Plagiatsskandalen hat dies bisher jedoch weder zu stürmischen Erregungen im Kunst- und Literaturbetrieb noch zu einer tiefer gehenden Beachtung in der Wissenschaft geführt. Der Workshop soll das Phänomen der Appropriation von Texten und Büchern in Büchern erfassen und in einen größeren Kontext stellen und einen ersten Überblick über seine Bandbreite in historischer, systematischer und komparatistischer Sicht geben.
Vorbereitende Lektüre:
Die Diskussionsbeiträge in Form von Papers sind ab Mitte April erhältlich.
Bitte eine E-Mail an die Organisatorin schreiben: annette.gilbert@fu-berlin.de).
Zeit & Ort
05.05.2011 - 07.05.2011
Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstr. 97, Kulturbrauerei, 10435 Berlin