News vom 08.02.2012
Der Bundesrechnungshof hat in seinem am 15. November 2011 in Berlin vorgestellten Jahresbericht die Verschwendung von Steuermitteln in der Forschungsförderung angeprangert. So zweifelt die Behörde an, ob die Ausgaben für Bildung und Forschung, die zwischen 2009 und 2012 um 27 Prozent gestiegen seien, sinnvoll eingesetzt werden. Große Forschungseinrichtungen würden in einem Umfang gefördert, der "nicht erwarten lässt, dass das Geld zielgerichtet ausgegeben werden kann".
Allein die Helmholtz-Gemeinschaft verfüge seit Jahren über rund 300 Millionen Euro Reserven, die von Jahr zu Jahr in der Bilanz übertragen würden. Außerdem würden Tierpfleger Leistungszulagen erhalten, obwohl das von ihnen betreute Tierhaus längst geschlossen sei, oder Wissenschaftler würden sogenannte Bleibezulagen erhalten, obwohl sie nicht geplant hätten, das Forschungszentrum zu verlassen. Zuweilen schütte das Ministerium auch mehr Geld aus, als Empfänger wie die Helmholtz-Gemeinschaft beantragten. 180 Experten hätten dort sämtlichen forschungspolitischen Programmentwürfen exzellente Qualität bescheinigt und empfohlen, mehr Geld als beantragt zu gewähren. Das Ministerium folgte dem Vorschlag und bewilligte 312 Millionen Euro, obwohl es feststellte, dass die Gutachter die forschungspolitischen Vorgaben teilweise gar nicht gekannt hätten.