"TALKING HEADS" - Crossmedia Collage Ein Projekt des MEDIENLABORS des Instituts für Theaterwissenschaft Schon in der Hamburgischen Dramaturgie ist die Skepsis nur schwer zu übersehen, wenn Lessing formuliert: „Eine schöne Figur, eine bezaubernde Miene, ein sprechendes Auge, ein reizender Tritt, ein lieblicher Ton, eine melodische Stimme sind Dinge, die sich nicht wohl mit Worten ausdrücken lassen.“ |
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Gerade das aber ist das Geschäft der Theaterwissenschaft, somit auch die Basis für die permanente Begegnung mit der Kunst des Scheiterns. Genau darauf zielen auch die Auslassungen des Wiener Theaterwissenschaftlers Rainer Maria Köppl, wenn er den von Jorge Luis Borges beschriebenen vergeblichen Versuch des Averroes, die Poetik des Aristoteles zu verstehen, als eine Grundsituation theaterwissenschaftlichen, vor allem theaterhistorischen Arbeitens rekapituliert: „Diese Situation ist jedem Historiker vertraut. Er erhält Informationen über seinen Forschungsgegenstand aus Texten, aber sie enthalten sinndunkle Rätselwörter, Begriffe aus früheren Zeiten, von fernen Orten, aus anderen Kulturen.“ Und nicht selten enthalten sie rätselhafte Beschreibungen rätselhaften Tuns. Mit den Möglichkeiten audiovisueller Theateraufzeichnungen wachsen die Möglichkeiten und zugleich das Dilemma: Einerseits geben Ton, Film und Video einen Einblick in vergängliche Aufführungen, andererseits häufen sie eine Menge „sinndunkler Rätselbilder“ auf, deren Verstehen erst organisiert sein will. Das Medienlabor präsentiert einen Bilderstrom derartiger "sinndunkler Rätselbilder", die live mit einem improvisierten musikalischen Kommentar versehen werden. |
Das Talking Heads-Team: |
Beginn: 23.15 Uhr, Dauer ca. 1h Hörsaal des Instituts |