Transformationen des antiken Helden in Tragödie und Tragödientheorie der Jahrhundertwende
News vom 07.10.2016
Vor dem Hintergrund der Bewusstwerdung und Thematisierung einer strukturellen Krisenhaftigkeit menschlicher Identität diskutiert der interdisziplinär ausgerichtete Workshop die Transformationen des antiken Helden in Tragödie und Tragödientheorie an der Schnittstelle von Literatur, Philosophie, Psychologie und Wissenschaftsgeschichte. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet die These, dass sich Tragödientheorie und Ödipus-Deutung um 1900 angesichts der Infragestellung des Autonomieanspruchs moderner Subjektivität auf eigenem Terrain herausgefordert finden.
Konzept & Organisation:
Marie-Christin Wilm (Postdoc, Friedrich Schlegel Graduiertenschule)
Dr. Arata Takeda (DFG-Projekt "Aristotelische Verhandlungen")
Programm: Freitag, 14. Oktober
17:00 Uhr - Marie-Christin Wilm: Begrüßung & Einführung: Ödipus um 1900 (mit besonderem Blick auf Gertrud Prellwitz´ Ödipus oder das Rätsel des Lebens)
18:00 Uhr - Elisa Primavera-Lévy: Nietzsche und "der neue Ödipus"
19:00 Uhr - Bernhard Zimmermann: Ein dionysischer Ödipus. Rudolf Pannwitz´ Die Befreiung des Ödipus
Samstag, 15. Oktober
10:00 Uhr - Inge Stephan: "Was willst du, meine liebe Justine, wir sind eben eine Oedipusfamilie". De Sade und die Ödipusdebatte um 1900
11:00 Uhr - Maximilian Bergengruen: Hofmannsthals Ödipus-Dramen
12:00 Uhr - Hans Richard Brittnacher: Hofmannthals Turm (Sigismund zwischen Kaspar Hauser, Hamlet und Ödipus)
13:00 Uhr - Mittagspause
14:00 Uhr - Judith Frömmer: Ödipus zwischen Wiederkehr und Wiedergeburt. Überlegungen zur Geschichtlichkeit der Freud´schen Psychoanalyse
15:00 Uhr - Anne Eusterschulte: Ödipus - eine Tragödie des Selbstbewusstseins? Freuds metapsychologische Deutung und die Re-Lektüren bei Paul Ricœr
16:00 Uhr - Arata Takeda: Ödipus seit 1900. Auf den Textspuren der Mythogenese
Veranstaltungsort:
Freie Universität Berlin, Habelschwerdter Allee 45, Seminarzentrum L115 (Ecke Otto-von-Simson-Str.)
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