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Studienprogramm

Studienprogramm

Elemente des Studienprogramms

Die Stipendiatinnen und Stipendiaten des Kollegs bilden von Beginn an eine Gruppe, die innerhalb von drei Jahren ein für alle Stipendiaten verpflichtendes, 5 Semesterwochenstunden pro Semester umfassendes Programm gemeinsam absolviert: So kann sich – gerade angesichts der disziplinären Vielfalt der fachlichen Herkünfte – eine gemeinsame Diskussions-, Lehr- und Forschungskultur im Kolleg herausbilden. Es gibt ein begleitendes Workshop-Programm. Dieses dient der vorbereitenden thematischen Schwerpunktbildung des Kollegs (Schriftkonzept – Schriftfunktionen – Geschichte der Schriftgebräuche und -reflektionen) und zielt außerdem auf die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Institutionen und/oder auf ästhetische Präsentationen bzw. Praxisbezüge.

Das Studienprogramm umfasst sechs unterschiedliche Elemente:

  1. Forschungskolloquium: Dieses 14-tägliche Kolloquium, welches als jour fixe alle am Kolleg beteiligten Personen zusammenfasst, dient der Präsentation und kritischen Erörterung der Dissertationsvorhaben. Dabei sollen die Kollegiat(inn)en ihre Dissertationsprojekte in einer kombinierten Form vorstellen: indem sie ein kurzes Thesenpapier schriftlich in das Kolloquium eingeben, dann aber in freiem Vortrag und unter Zuhilfenahme weiterer Medien ihr Vorhaben erläutern. Auf dieses Zusammenspiel von Mündlichkeit und Schriftlichkeit und eventuell weiterer Medien wird im Sinne der Einübung in akademische Praktiken großer Wert gelegt.
  2. Methoden- und Theorieseminar: Dieses Seminar ist ein zweistündiges wöchentliches Angebot, turnusmäßig von einem der Postdoktorand(innen)en zu leiten in Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Hochschullehrern des Kollegs. Das Seminar hat die Aufgabe, eine gemeinsame grundbegriffliche und auch methodologische Basis zu schaffen, insofern ein Kanon an maßstäblichen Texten erarbeitet und kritisch erörtert wird. Im 5. Semester soll dieses Seminar durch einen Gastprofessor in englischer Sprache durchgeführt werden.
  3. Ringvorlesungen: In interdisziplinären Ringvorlesungen sollen die Ansätze der verschiedenen Fächer, die sich mit der Schriftbildlichkeit auseinandersetzen – auch durch einzuladende exzellente Gastreferenten – vorgestellt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Der Charakter der Ringvorlesung ändert sich im Laufe des Dreijahreszyklus: (i) im ersten Semester sind es die antragstellenden Wissenschaftler(innen) selbst, die ihre Forschungen präsentieren; (ii) in den folgenden Semestern haben Gastwissenschaftler das Wort; (ii) im letzten Zyklus-Semester sind es dann die Kollegiat(inn)en, die Ihre Arbeiten präsentieren.
  4. Kompetenzkurse: Zwei Seminare zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen sind obligatorisch vorgesehen. Sofern eine Anbindung an die Dahlem Research School erfolgt, können diese Kurse auch dort ‚absolviert’ werden: (i) Im zweiten Semester soll ein für alle Stipendiaten verpflichtender Kurs zum wissenschaftlichen Schreiben, zu Techniken der Promotion etc. durch die Postdoktorand(inn)en angeboten werden. (ii) Im vierten Semester soll ein für alle verpflichtender Kurs zum Einüben in Techniken mündlicher Präsentation sowie des Einsatzes elektronischer Medien (als Lehrauftrag) angeboten werden.
  5. ‚Werkstattgespräche’: Dieses jedes Semester stattfindende, auf Qualitätskontrolle zielende Treffen zwischen Kollegiat(in) und Betreuer(in), ist Pflicht für alle Stipendiat(inn)en. Es bildet eine, wenn nicht: die wesentliche ‚Achse’ der Stipendiat(inn)en-Betreuung. Die Erfahrung in Graduiertenkollegs hat gezeigt, dass die Doktorand(inn)en in ihren Präsentationen im Forschungskolloquium zumeist ihr ‚sicheres Wissen’ vorstellen, während die Probleme und Schwierigkeiten mit Thema und Arbeit dabei zumeist ausgeblendet bleiben. Das ‚geschütztere’ Werkstattgespräch soll zu dem wichtigen Ort einer offenen, kritischen Auseinandersetzung mit dem Promotionsvorhaben werden.
  6. Workshops/Tagungen/Graduiertenkonferenzen/Sammelpublikation: Im 4. Semester ist eine von den Kollegiat(inn)en selbst veranstaltete (dem amerikanischen Modell folgende) Graduiertentagung und im 6. Semester eine von ihnen ebenfalls eigenständig organisierte englischsprachige Graduiertentagung (eventuell in Kooperation mit einer der amerikanischen Partneruniversitäten) vorgesehen. Vier für alle verbindliche Workshops in den ersten vier Semestern werden in Zusammenarbeit mit den Postgraduiert(inn)en konzipiert und durchgeführt. Es ist anvisiert, diese vier Veranstaltungen bereits auf die Schwerpunkte Begriff, Funktionen und Geschichte des lautsprachenneutralen Schriftgebrauches hin zu fokussieren. Eine internationale ‚Jahrestagung’ des Kollegs ist im 5. Semester geplant. Neben den obligatorischen Workshops werden kleine Tagungen zu spezialisierten Fragestellungen als zusätzliche Optionen angeboten, die sich dann an Gruppen von Kollegiat(inn)en, aber auch an die Fachöffentlichkeit wenden. In diesen speziellen Workshops werden Kontakte zu den vielen im Berliner Raum versammelten außeruniversitären Institutionen hergestellt, aber auch Praxisbezüge der Arbeit der Graduierten thematisiert.

Aufbau des Studienprogramms

1. Semester

  • Forschungskolloquium/jour fixe: Vorstellung der Dissertationsprojekte unter Leitung der Betreuer(innen)
  • Ringvorlesung der beteiligten Hochschullehrer(innen) mit exemplarischer Darstellung ihres Forschungsprogrammes, der zentralen Begriffe und Methoden aus der Sicht der einzelnen Fächer
  • Methoden- und Theorieseminar mit Lektüre und Erörterung maßstäblicher Texte im Umkreis der Schriftbildlichkeit
  • Obligatorisches Werkstattgespräch jedes/r Kollegiaten/in
  • Workshop mit Gastreferent(inn)en

2. Semester

  • Forschungskolloquium: Präsentationen der Stipendiat(inn)en
  • Öffentliche Ringvorlesung mit externen Referent(inn)en
  • Kompetenzkurs: wissenschaftliches Schreiben und Techniken der Promotion
  • Obligatorisches Werkstattgespräch jedes/r Kollegiaten/in
  • Workshop mit Gastreferent(inn)en

3. Semester

  • Forschungskolloquium: Präsentation der Stipendiat(inn)en
  • Theorie- und Methodenseminar mit Lektüre/Diskussion begriffsbildender Texte im Umkreis der Schriftbildlichkeit
  • Obligatorisches Werkstattgespräch jedes/r Kollegiaten/in zur Qualitätskontrolle
  • Workshop mit Gastreferent(inn)en

4. Semester

  • Forschungskolloquium: Präsentationen der Stipendiat(inn)en
  • Öffentliche Ringvorlesung mit externen Referent(inn)en
  • Kompetenzkurs: Mündliche Präsentation sowie der Einsatz elektronischer Medien durch die Postdoktorand(inn)en.
  • Graduiertenkonferenz auf der Basis eines call for papers, zu organisieren durch die Graduierten
  • Obligatorisches Werkstattgespräch jedes/r Kollegiaten/in zur Qualitätskontrolle
  • Workshop mit Gastreferent(inn)en

5. Semester

  • Ringvorlesung der Stipendiat(inn)en mit Einführung und Moderation der Betreuer(innen)
  • Englischsprachiges Theorie- und Methodenseminar durch eine/n Gastwissenschaftler(in)
  • Internationale Konferenz zu einem zentralen Thema des Kollegs, konzipiert und organisiert durch die Postdoktorand(inn)en
  • Obligatorisches Werkstattgespräch jedes/r Kollegiaten/in zur Qualitätskontrolle

6. Semester

  • Abschließendes Kolloquium zur Fertigstellung der Dissertationen, Vorbereitung der Disputationen
  • Englischsprachige Graduiertenkonferenz in Zusammenarbeit mit einer kooperierenden amerikanischen Universität, zu organisieren durch die Graduierten selbst