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Zeitgenossenschaft und Medium

Künstler/Gespräche

Eine Reihe von Dr. Franziska Uhlig, Sommersemester 2008

Die Verzahnungen von Einzelkünsten und Medien hat sich seit den späten 1950er Jahren unter dem Slogan des „Ausstiegs aus dem Bild“ (Lazlo Glozer) nach dem Muster klassischer Avantgardestrategien vor der Folie zahlloser ‚Totsagungen’ herkömmlicher Gattungen und Medien abgespielt.

Dennoch lässt sich nach mehr als 50 Jahren nicht sagen, dass die bereits totgesagten Gattungen und Medien heute nicht denselben Anspruch auf Aktualität und Zeitgenossenschaft für sich reklamieren könnten wie die sie einstmals durch Entgrenzung und Hybridisierung überwindenden künstlerischen Strategien. Gerade die gegenwärtig jüngste Künstlergeneration greift verstärkt zu all diesen vor kurzem noch als unzeitgemäß empfundenen Gattungen und Medien. Beobachtet man darüber hinaus Ereignisse der Rezeption, etwa die aus Lieblingswerken der MuseumsmitarbeiterInnen konzipierten Ausstellungen in der Kunsthalle Kiel, wird vollends deutlich, dass die Empfindung von Zeitgenossenschaft, d.h., von einem Auf-der-Höhe-der-Zeit-Sein sich nicht einheitlich fassen lässt und die kunstwissenschaftliche Forschung aufgrund ihrer Denkweisen in Kategorien wie Entwicklung oder Stil solche Divergenzen auch nicht erfasst.

Mit Blick auf solche Vorgänge möchte die Veranstaltungsreihe das Augenmerk auf den Begriff der Zeitgenossenschaft und sein Verhältnis zu den Medien und Gattungen lenken und diesen mit Künstlern diskutieren, die in ihren Arbeiten verschiedene Medien und Einzelkünste entweder verzahnt bzw. einzeln nutzen.

 

Es fanden Gespräche zu drei thematischen Schwerpunkten statt:

15.05.2008:  Rezeption
Gespräch mit Dirk Luckow

19.06.2008: Distribution
Gespräch mit Andreas Schlaegel und ehemaligen Studierenden der Freien Klasse der UdK Berlin

30.06.2008: Produktionsästhetik
Gespräch mit Verner Johnsen und Simon Wachsmuth