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Referenzen

Das Verbundprojekt hat die Entwickungen und Debatten zu 'Converging Technologies' (CT) zum Forschungsgegenstand. Dabei referiert die Forschung neben den entsprechenden CT-Dokumenten auf die Diskurse verschiedener Disziplinen zu Wissenschaft und Technik (Wissenschafts- und Technikphilosophie, Wissenschafts- und Technikforschung, Informationstheorie, Bildwissenschaften). Das Ziel ist es, die verschiedenen Diskurse wie Forschungsmethoden zusammenzuführen und eine Untersuchungsmethode neuer Paradigmen wie eben der 'Converging Technologies' zu entwickeln

FORSCHUNGSTHEMATIK

'Converging Technologies' Debatte

Seit 2002 werden die 'Converging Technologies' als neues, wissenschaftliches Paradigma propagiert. Diese Debatte nahm mit dem Bericht der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) 2002 und dem EU Bericht von 2004 ihren Anfang und wird seither vor allem auf wissenschaftspolitischer Ebene international geführt. Im Rahmen dieser Debatte werden nicht nur neue Forschungsstrategien und Budgets verhandelt, sondern auch grundlegende Themen des Mensch-Technik-Verhältnisses bis hin zu transhumanen Ideen. Dabei ist die Frage, ob und wenn ja, was konvergiert, in keiner Weise geklärt. Obwohl in den Diskursen immer wieder einige, wenige Anwendungsbeispiele auftauchen, zeigt sich bei der Lektüre schnell, dass diese gesamte Debatte vor allem auf Visionen, Metaphern und Science Fiction beruht. Da es, wie der Untertitel des NSF Reports betont, um die Verbesserung der menschlichen Fähigkeiten (improve human enhancement) geht, ist eine kritische Lektüre, Analyse und Diskussion dieses propagierten neuen Paradigmas dringend erforderlich.

Literatur- und Forschungsstand » Christopher Coenen: Konvergierende Technologien und Wissenschaften. Der Stand der Debatte und politischen Aktivitäten zu "Converging Technologies", TAB-Hintergrundpapier Nr. 16, Berlin 2008 (pdf 2 mb)

LITERATURBASIS

Wissenschafts- und Technikphilosophie

Im Zentrum philosophischer Untersuchungen stehen die epistemischen und kognitiven Strukturen von Wissenschaft und Technik. Dabei werden Argumentationsmuster und Begründungszusammenhänge analysiert und die Frage nach der Konstitution wissenschaftlicher Methoden gestellt. Die Diversifikation der wissenschaftlichen Disziplinen, Theorien und Begründungszusammenhänge legt jedoch nahe, neue philosophische Konzepte zu entwickeln, die dieser Vielfalt Rechnung tragen. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, die theoretische Forschung anhand von Fallstudien an den tatsächlichen Bedingungen aktueller Wissenschaft und Technik zu überprüfen.

Literatur- und Forschungsstand »Werner Kogge: Technologie des 21. Jahrhunderts – Perspektiven der Technikphilosophie, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 6/2008: 935ff

Wissenschafts- und Technikforschung (STS)

Der Verdienst der Science and Technologies Studies (STS) ist es, forschungspraktische Methoden zur Untersuchung konkreter Entwicklungen entwickelt zu haben. Fallstudien basierend auf Interviews, Dokumentenanalyse sowie teilnehmender Beobachtung ermöglichen es, organisatorische, soziale und vor allem forschungspraktische Strukturen zu erfassen. Darüber hinaus bietet die STS interessante Theorien zu aktuellen Entwicklungen an wie zur Social Construction of Technologies (SCOT), zu technologischen und organisationellen Assemblages oder zu Actor-Network-Theory (ANT).

Literatur- und Forschungsstand » Petra Illyes: Zum Stand der Forschung des internationalen Science and Technology (STS)-Diskurses, Universität Frankfurt 2006, 83 S. (pdf 360 kb)

Informationstheorien

Der Begriff der Information ist offensichtlich der zentrale, wenn nicht der Einheitsbegriff moderner empirischer Wissenschaften. Aber was ist Information? Wie ist Information formal beschreibbar? Insbesondere die Quantifizierung des Informationsbegriffs erweist sich präsuppositionell und inferentiell als fragwürdig. Das gilt sowohl für die statistischen Ansätze nach Hartley-Shannon, als auch für die algorithmischen nach Kolmogorov-Chaitin und Solomonoff. Trotz propagierter Konvergenz im Begriff der Information ist eine Deutung und kategoriale Kritik der mathematischen Informationstheorien ein praktisch unerforschtes Feld.

Literatur- und Forschungsstand »Michael Putzmann: Literaturliste zu Algorithmischen Informationstheorien, 2009 (pdf 79 kb)

Bildwissenschaften

Bilder spielen in Wissenschaft und Technik eine immer wichtigere Rolle, und zwar auf mehreren Ebenen: Sie ermöglichen spezifische Einsichten, die ohne ein Bildwissen nicht zu haben wären; sie lassen wissenschaftliche Informationen darstellen und kommunizieren; sie dienen neuerdings als Produktionsmittel neuer Technologien (z.B. lithographische Techniken). Das Verbundprojekt untersucht diese Bildpraktiken als Ausdruck der epistemischen, symbolischen und operationalen Kraft von Bildern. Dabei rekurriert die Forschung auf die wachsende Literatur zu wissenschaftlichen Bildern und Studien über Bilder als Produktionsmittel.

Literatur- und Forschungsstand »Kathrin Friedrich: Literaturliste zu Bildern in Wissenschaft und Technologie, 2009 (pdf 84 kb)

Bundesministerium für Bildung und Forschung