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The Art of Vision - Ekphrasis in Medieval Literature and Culture

Die Kultur des Mittelalters stand im Bann des Visuellen. Die bildende Kunst spielte eine enorme Rolle sowohl in der religiösen als auch in der säkularen Sphäre sowie in jenem gewaltigen Bereich, in dem der Glaube und das Weltliche untrennbar miteinander verbunden waren. Folglich ließ sich die bildende Kunst für vielfältige Zwecke verfügbar machen, und das Visuelle im Allgemeinen stellte einen in hohem Maße umkämpften Boden dar, auf dem die brisantesten Fragen mittelalterlicher Kultur diskutiert wurden.

Daher ist die Tatsache nicht überraschend, dass die Welt der bildenden Kunst in der mittelalterlichen Literatur ständig präsent ist. Diese Präsenz ist jedoch alles andere als unproblematisch, da eine lange und komplexe Ekphrasistradition das Privileg beanspruchte, visuelle Erfahrungen in literarischen Texten zu vermitteln. Dank der Mannichfaltigkeit ihrer nicht selten fiktionalen literarischen Darstellungen bildender Kunst bot die Ekphrasis einen Ort, an dem sowohl die komplexesten als auch die alltäglichsten Formen mittelalterlicher ästhetischer und ideologischer Erfahrung mit einer höchst anspruchsvollen Tradition der Repräsentation und des Erzählens in Kontakt treten konnten. Letztere ist umso faszinierender, weil sie gewöhnlich implizit bleibt: Sie wird vorrangig ausgedrückt und disktutiert in der Praxis der sprachlichen Darstellung der Kunstwerke selbst.

Dieser internationale Workshop möchte einige der vielen Facetten herausarbeiten, die die diskursiven Traditionen der Ekphrasis im Mittelalter durchdringen.

Informationen zum Tagungsprogramm und -ort finden Sie hier.

Deutsche Forschungsgemeinschaft