Springe direkt zu Inhalt

Cinema Kultürk

© Quelle: Pandora Film, Zero Film, Falcom Media

Mit der Einwanderung des Gastarbeiters in den 60er Jahren entwickelt sich in Deutschland das „Migrantenkino“ als sozial-realistisches Genre. Anfangs widmen sich nur deutsche Regisseure der Darstellung des „Ausländers“, wie Rainer Fassbinder mit “Katzelmacher” und „Angst essen Seele auf“. Die Protagonisten dieser Filme sind passiv. Jedes Mal steht das Scheitern des „Gastarbeiters“ im Vordergrund. In den 90er Jahren entsteht eine Gegenbewegung, denn die Situation wird von Regisseuren wie Fatih Akin und Lars Becker nicht mehr nur negativ problematisiert. Es rücken nun Protagonisten ins Zentrum, die sich durch eine selbstbewusste Haltung auszeichnen und sich als „Bastarde“ oder „Kanaken“ bezeichnen. In jüngster Zeit gibt es auch Filme, die ihren Fokus auf das Nacherzählen von generationsübergreifenden Geschichten legen.

An drei Abenden werden an ausgewählten Beispielen die Entwicklung des deutsch-türkischen Films der letzten zwanzig Jahre nachgezeichnet.

 

 


Mittwoch, 05.10 - 07.10.2011
Ort:
Kino Moviemento

Eintritt: 6,50€
Tageskarte: 10€


 

Programm:

Mittwoch, 05.Oktober 2011, 18.00, 20.00 Uhr

„Aprilkinder“ (1998) von Yüksel Yavuz (Spielfilm)

Ein filmisches Portrait von drei Geschwistern einer kurdischen Einwandererfamilie, die versuchen, ihren Platz zu finden zwischen der neuen und der alten Heimat, der neuen und der alten Kultur. Der Film erzählt ihre Geschichte während einer entscheidenden Phase in ihrem Leben – eine Zerreißprobe.

 
„Wir sitzen im Süden“
(2010) von Martina Priessner (Dokumentarfilm)

Was Bülent (30), Murat (39), Fatoş (43) und Çiğdem (33) miteinander verbindet, ist ihre Kindheit und Jugend in Deutschland. Für ein Leben in Istanbul haben sie sich nicht selbst entschieden. Nur Çiğdem, die junge Managerin mit deutschem Pass, hat sich Istanbul als Wahlheimat ausgesucht. Bülent wurde vor fünf Jahren abgeschoben. Fatoş und Murat wurden gegen ihren Willen von den Eltern in die Türkei geschickt. Selbst nach Jahrzehnten im Herkunftsland ihrer Eltern sind sie nie wirklich angekommen. Sie haben sich in einem „Ersatz-Deutschland“ eingerichtet.

 


Donnerstag, 06. Oktober 2011, 18.00, 20.00 Uhr

„Kanak Attack“ (2000) von Lars Becker/ Feridun Zaimoğlu (Spielfilm)

Kanak Attack erzählt das Leben von Ertan und Kemal, zwei jungen Kielern türkischer Abstammung in einem kleinkriminellen Milieu, sowie ihrem Freund Mehdi. Hauptkonkurrent Ertans ist Attila, der ein Bordell betreibt.

 

„Chiko“ (2008) von Özgür Yıldırım (Spielfilm)

Chiko (Denis Moschitto) will ganz nach oben. Gemeinsam mit seinem besten Freund Tibet (Volkan Özcan) will er sich als Drogendealer Einfluss und Reichtum verschaffen. Ein Weg, der nur über den Big Boss Brownie (Moritz Bleibtreu) führt. Mit Mut und Schlagfertigkeit verschafft sich Chiko dessen Aufmerksamkeit, und schon bald bekommen er und Tibet ihre Chance.

 


Freitag, 07. Oktober 2011, 18.00, 20.00 & 22 Uhr

„Lola und Bilidikid“ (1999)von Kutluğ Ataman

Liebesdrama um ein schwules Pärchen, das sich mit Anfeindungen aus den eigenen Familien und intoleranten Deutschen herumschlagen muss. Eindrucksvoller Blick in die Berliner Schwullesbische Szene.

 

„Auf der anderen Seite“(2007) von Fatih Akın

Als der Witwer Ali die Prostituierte Yeter überredet, bei ihm einzuziehen, ist sein Sohn Nejat irritiert. Nejat taut erst auf, als er erfährt, dass sie ihrer Tochter Ayten regelmäßig Geld für ihr Studium schickt. Nach Yeters plötzlichem Tod reist Nejat in die Türkei, um Ayten zu suchen. Die politische Aktivistin Ayten ist jedoch vor der türkischen Polizei nach Deutschland geflüchtet und bei einer jungen Frau, Lotte, untergetaucht. Als sie von der Polizei aufgegriffen und in die Türkei zurückgeschickt wird, macht sich Lotte auf die Suche nach der Freundin.

 

Special: Üçüncü Ses. Eine dritte Stimme“ (Dokumentarfilm), Eigenproduktion des Instituts für Kultur- und Medienmanagement der Freien Universität Berlin und der Fakultät für Kommunikation der Bahçeşehir Universität Istanbul im Rahmen des Festivals B – 34: Kultürk.

Der Dokumentarfilm beleuchtet ein wenig beachtetes Themenfeld – postmigrantische deutsch-türkische Lebens- und Arbeitswelten. Dabei stehen Fragen nach den individuellen künstlerisch-kreativen Entfaltungsmöglichkeiten und der wirtschaftlichen Existenzsicherung in Berlin und Istanbul im Mittelpunkt.

 

 

Schlagwörter

  • Aprilkinder, Wir sitzen im Süden, Chiko, Kanak Arrack, Lola und Bilidikid, auf der anderen Seite, Ücüncü ses, asli özarslan, b34 kultürk
Bahçeşehir Üniversitesi