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Schriftbildlichkeit: Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen

Schriftbildlichkeit

Schriftbildlichkeit

Sybille Krämer, Eva Cancik-Kirschbaum, Rainer Totzke (Hg.) – 2012

Lange Zeit galt Schrift als aufgeschriebene mündliche Sprache. Doch was geschieht, wenn eine mathematische Gleichung gelöst und Musik mit Noten komponiert wird, wenn ein Autor an seinem Text feilt, die Konkrete Poesie ein Schriftspiel entfaltet, der genetische Code als Buchstabenfolge sequenziert wird, der Kabbalist Buchstaben permutiert oder der Informatiker ein Computerprogramm schreibt? Schriften sind mehr als Aufschreibsysteme für Gesprochenes; stets bergen sie lautsprachenneutrale Aspekte. Der Begriff "Schriftbildlichkeit" zielt auf einen Perspektivenwechsel: die Überwindung eines phonographisch reduzierten und eurozentrisch verengten Schriftkonzeptes. Jenseits der Dichotomie von Sprache und Bild vereinigen sich in Schriften diskursive und ikonische Merkmale – und das gilt für alphabetische wie nichtalphabetische Schriften. Schriften eröffnen Experimentierräume der kognitiven wie der ästhetischen Erfahrung. In den Beiträgen dieses programmatischen Eröffnungsbandes der neuen Buchreihe "Schriftbildlichkeit" werden explorative und kreative Leistungen von Schriften im Wechselverhältnis ihrer Sichtbarkeit und Handhabbarkeit in wissenschaftlichen und künstlerischen, in alltäglichen, spielerischen und religiösen Schriftpraktiken zutage gefördert.

Titel
Schriftbildlichkeit: Wahrnehmbarkeit, Materialität und Operativität von Notationen
Verfasser
Sybille Krämer, Eva Cancik-Kirschbaum, Rainer Totzke (Hg.)
Verlag
Oldenbourg Akademieverlag
Datum
2012
Kennung
ISBN: 978-3050051024
Größe oder Länge
460 Seiten