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Renaissancen der Passion: Flaubert Lectures IV.

Renaissancen der Passion

Renaissancen der Passion

Gabiele Brandstetter, Beate Söntgen (Hg.) – 2012

In ihrer Lektüre von Flauberts Hérodias untersucht Gabriele Brandstetter die weibliche Doppelfigur der Hérodias-Salome vor dem Hintergrund der orientalischen Renaissance. Die Auftritte dieser Figur folgen in Flauberts Erzählung einem Blickregime, das eine Dramaturgie der Macht inszeniert, die im hybriden Tanz der Salome gipfelt. Beate Söntgens Essay ist dem barocken Erbe gewidmet, das Eduard Manets Werk genauso wie Flauberts Schriften auszeichnet. Manets Malerei gilt als kühl; die Figuren zeigen keine Emotionen, und die theatralische Inszenierung, die offenkundigen Zitate und der Ateliergeruch lassen seine Bilder als Ergebnis emphatisch nüchterner Beobachtung erscheinen. Söntgen zeigt, dass bei Manet dennoch ein Nachleben des barocken affektiven Pathos am Werk ist, das Manet mit Flaubert teilt. Prägnant tritt es in den Bildern von Toten hervor, die nach christlicher Opferlogik gestorben, aber jeder Heilsperspektive beraubt sind.

Titel
Renaissancen der Passion: Flaubert Lectures IV.
Verfasser
Gabiele Brandstetter, Beate Söntgen (Hg.)
Verlag
August Verlag
Datum
2012
Kennung
ISBN: 978-3941360228
Erschienen in
Kleine Edition 11
Größe oder Länge
96 Seiten