Anlass und Gegenstand des Workshops ist der Versuch, auf die Bedeutung der Kategorie ‚Luxus’ für die Analyse historischer und zeitgenössischer Kulturen aufmerksam zu machen. Im Alltagsverständnis ist ‚Luxus’, nicht zuletzt im Kontext gegenwärtiger Debatten um die Entstehung von Prekariaten und den Umgang mit den Energieressourcen der Welt, überwiegend negativ konnotiert. Luxus lässt sich jedoch auch als kultureller und historischer Distinktions- und Relationsbegriff auffassen, mit dem Unterscheidungen zwischen dem Notwendigen oder Durchschnittlichen und den Abweichungen davon allererst möglich werden. Luxus bildet damit ein wichtiges Kriterium zur internen Differenzierung von Kulturen, Sozietäten und Identitätsentwürfen. Zugleich fungieren Luxusdarstellungen besonders in der Vormoderne als Formen der Diskursivierung von Wissen. Zwischen modernen und vormodernen Semantisierungen scheint es dabei Schnittstellen zu geben, von denen ausgehend kulturelle Transformationen, Umcodierungen und Kontinuitäten beschreibbar werden. Ziel des Workshops ist es, durch einen genaueren Blick solche historischen Übergänge und Verschiebungen zu analysieren.

Interessierte Gäste sind herzlich willkommen.