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Freie Universität Berlin erfolgreich in der Exzellenzinitiative

News vom 20.10.2007

Die Freie Universität Berlin ist in der zweiten Staffel der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder ausgezeichnet worden. Es sind sowohl die Anträge für das Zukunftskonzept und zwei Exzellenzcluster als auch zwei Graduiertenschulen der Freien Universität Berlin bewilligt worden. Außerdem ist die Freie Universität gemeinsam mit der Humboldt-Universität an je einem weiteren erfolgreichen Exzellenzcluster und einer Graduiertenschule der Charité beteiligt, ebenso wie an einem ausgezeichneten Forschungscluster der Technischen Universität.  Damit gehört die Freie Universität zu den neun „Exzellenzuniversitäten“ der Bundesrepublik Deutschland.

Die folgenden Anträge wurden bewilligt :

Zukunftskonzept

  • "International Network University"

Exzellenzcluster

  • "Topoi. The Formation and Transformation of Space and Knowledge in Ancient Civilizations"
    (ein gemeinsamer Antrag mit der Humboldt-Universität zu Berlin)
    Sprecher: Prof. Dr. Friederike Fless / Prof. Dr. Christof Rapp (HU Berlin)
  • "Neurocure. Towards a better outcome of Neurological Disorder"
    (ein Antrag der Charité, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität)
    Sprecher: Prof. Dr. Dietmar Schmitz

Graduiertenschulen

  • "Muslim Cultures and Societies: Unity and Diversity"
    Sprecherinnen: Prof. Dr. Gudrun Krämer / Prof. Dr. Ulrike Freitag
  • "Berlin-Brandenburg School for Regenerative Therapies"
    (ein Antrag der Charité, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität)
    Sprecher: Prof. Dr. Georg N. Duda

Bereits am 13. Oktober 2006 hat der Bewilligungsausschuss in der ersten Staffel des Exzellenzwettbewerbs zwei Graduiertenschulen der Freien Universität Berlin bewilligt: den Antrag des John-F.-Kennedy-Instituts für eine "Graduate School of North American Studies" sowie den gemeinsamen Antrag der drei Berliner Universitäten für eine "Berlin Mathematical School".


Die Anträge aus dem Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften wurden beide bewilligt:

  • Languages of Emotion

Menschliche Kommunikation impliziert in vielfältigen Formen eine – oft indirekte und unbewußte – Mit-Teilung von Affekten (Gefühlen, Stimmungen, emotionalen Atmosphären), die an symbolische Medien gebunden sind. Sprache, Religion, politische und soziale Ideologien, Künste, alltagsästhetische Moden und die „Codes“ der persönlichen Interaktion sind Archive und Agenten dieser Affekt-Praktiken. Die enge Verbindung von Symbolgebrauch, Affekt-Transfer, ästhetischen Praktiken, psychischen Dispositionen und Konstruktion sozialer Ordnungen ist der Gegenstand des Clusters. Seine vier Forschungsbereiche untersuchen: (1) die Beziehungen von Emotionen und verschiedenen Darstellungsmedien (Sprache, Ton, Bild u. a.); (2) die spezifisch künstlerischen Praktiken und Poetiken der Affektdarstellung; (3) die Korrelationen von emotionaler und sprachlicher Kompetenz sowie die Affekt-gestützten Weisen narrativer Selbstentwürfe; (4) Affektmodellierungen auf der Ebene kultureller Codes und sozialer Verhaltens- bzw. Identitätsmuster.

Der Cluster bündelt wissenschaftliche Kompetenz aus mehr als 20 Disziplinen, die alle über eigene, zum Teil sehr lange Traditionen des Affektdenkens verfügen: Anthropologie, Arabistik, Biologie, Filmwissenschaft, Japanologie, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften (Klassische Philologie, Anglistik, Amerikanistik, Germanistik, Romanistik, Slawistik), Musikwissenschaft, Philosophie, Politologie, (Neuro-)Psychologie, Psychiatrie, Religionswissenschaft, Soziologie, Sprachwissenschaft, Theater- und Tanzwissenschaft.

Mehrere herausragende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wirken an dem Vorhaben mit, darunter die Max Planck-Institute für Bildungsforschung (Berlin), für Neuro- und Kognitionswissenschaften (Leipzig), für Evolutionäre Anthropologie (Leipzig) und das Zentrum für -Literatur- und Kulturforschung (Berlin).

Sprecher: Prof. Dr. Winfried Menninghaus (Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft)
Telefon: 030 / 838 561 21
Fax: 030 / 838 564 19
E-Mail: winmen@zedat.fu-berlin.de


  • Graduiertenschulen:Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies

Die „Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies" wird theoretisch und konzeptionell herausragende Dissertationsprojekte betreuen, die sich auf der Grundlage des Literatur- und Sprachvergleichs mit Texten aus dem europäischen, amerikanischen, arabischen und asiatischen Kulturkreis befassen. Gefördert werden Vorhaben, die Verfahren der Sprach-, Literatur-, Kultur- und Medienkomparatistik mit theoretischen Fragestellungen verbinden. Die Projekte sollen Zusammenhänge zwischen literarischen Texten und kultu¬rellen Prozessen der Bedeutungsstiftung, Gesellschaftsbildung und Wissenskonstitution erschließen; die Arbeit an Texten unterschiedlicher Sprach- und Kulturbereiche soll dabei von einer theoretischen Grundorientierung begleitet werden, die es erlaubt, die Arbeitsformen der Literaturwissenschaft auf ihre terminologischen und konzeptionellen Grundlagen hin zu durchleuchten. Für die methodische Ausrichtung der Graduiertenschule ist die prinzipielle Überzeugung leitend, dass eine komparatistisch fundierte Literaturwissenschaft angesichts der wachsenden Einsicht in die kulturelle Verfasstheit unserer Lebenswelten und die Dynamik medialer Umbruchprozesse eine geisteswissenschaftliche Schlüsseldisziplin repräsentiert, deren historische und systematische Methodik auch anderen Fächern wesentliche Impulse vermitteln kann. Die an der Graduiertenschule zu leistende Arbeit wird daher von der Erkenntnis getragen, dass der Literaturwissenschaft eine besondere Verantwortung nicht nur für das Verstehen unserer kulturellen Vergangenheit, sondern auch für das gegenwärtige Bewusstsein der Gesellschaft und deren zukünftige Aufgaben zufällt.

Sprecher: Prof. Dr. Peter-André Alt (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie)
Telefon: 030 / 838 59200/201 (Sekr.)
Fax: 030 / 838 59202
E-Mail: altpa@zedat.fu-berlin.de


Weitere Informationen:

Quelle: aus FU-Pressedienst  244/2007

 

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