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Heiner-Müller-Gastprofessur

PERSONALIA - Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft:

Herta Müller wird erste Heiner-Müller-Gastprofessorin

Die deutsch-rumänische Schriftstellerin Herta Müller hat die Auszeichnung der Stiftung Preussische Seehandlung mit dem "Berliner Literaturpreis" 2005 und das Angebot der Berufung auf die "Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik" an der Freien Universität Berlin angenommen. Sie ist damit die erste Inhaberin dieser neu errichteten Professur, die mit dem Sommersemester 2005 startet.

Der Preis ist mit insgesamt 30.000 EURO dotiert: Einem Preisgeld von 20.000 EURO sowie einem Stipendium zur Förderung der weiteren literarischen Arbeit der Preisträger in Höhe von 10.000 EURO. Der Preis ist zugleich mit dem Angebot der Berufung auf die "Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik" am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft des Fachbereichs Philosophie und Geisteswissenschaften an der Freien Universität Berlin verbunden.

Mit dem Preis werden Schriftsteller gewürdigt, deren literarisches Werk wesentlich zur Entwicklung der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur in den Bereichen Lyrik, Erzählende Literatur und – jetzt auch – Dramatische Literatur beigetragen hat. Der Preis ist nicht teilbar. Stiftung und Freie Universität wollen mit dieser Kooperation den preisgekrönten Autoren ein Forum eröffnen, über den Kosmos ihrer poetologischen Geheimnisse öffentlich nachzudenken und literaturinteressierten Studierenden aller Berliner Universitäten die Möglichkeit geben, an diesem Denkprozess teilzuhaben.

Über die Auszeichnung entscheidet eine von der Stiftung im Benehmen mit der Freien Universität berufene Jury. Die Juroren - Prof. Dr. Gert Mattenklott, Annette Reber und Dr. Ulrich Janetzki – begründeten die Zuerkennung der Auszeichnung an die in Rumänien geborene und seit ihrer Ausreise 1987 in Berlin lebende Schriftstellerin u. a. mit den Worten:

"Erinnerung ist eine der beständigsten Aufgaben von Literatur. Im Werk von Herta Müller ist sie zu einem bedrückenden Memento verdichtet. In einer inneren Wahlverwandtschaft mit Werken von Aleksandar Tišma über Imre Kertész und Günter Grass bis Ruth Klüger bewährt sich ihr Erzählen als Anteil an der literarischen Grundsteinlegung für ein neues Europa, das nicht ohne das Bewusstsein der Leiden an den Diktaturen und ihren Demütigungen entstehen kann."

Der Preis wird am 4. Mai 2005 vom Regierenden Bürgermeister von Berlin verliehen.

Quelle: FU-Pressedienst